Der Osten verödet

aber die Bundesregierung sieht einen Lichtblick am Ende des Tunnels. Das zumindest geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor.

Ich weiss natürlich auch nicht, wie ich auf die Frage:

Welche Ursachen sieht die Bundesregierung für diesen überdurchschnittlich hohen Wanderungssaldo bei jungen Frauen?

geantwortet hätte. Die Antwort der Bundesregierung, obschon sie völlig korrekt ist, ist eigentlich keine:

Die Daten [..] legen nahe, dass der negative Saldo [..] auf die Abwanderung, aber ebenfalls auf die geringe Zuwanderung zurückzuführen ist.

Jetzt wissen wir natürlich mehr.

Auch aus der Abnahme der Abnahme (da wird immerhin schon die 2. Ableitung negativ) kann man etwas positives machen. Wenn dieser positive Trend anhält, dann wird das Gesamt-Wanderungssaldo schon in knapp 19 Jahren ausgeglichen sein. Das könnte auch natürlich daran liegen, dass keiner mehr im Osten wohnt, der noch willens und fähig ist, in die alten Bundesländer zu ziehen.

Seit der Wiedervereinigung haben die neuen Bundesländer knapp 1 Million Bewohner an die alten Bundesländer verloren, davon 60% Frauen und 40% Männer. Während fast gleich viele Männer wie Frauen in den Westen ziehen, sieht es beim umgekehrten Umzug ganz anders aus. Viel mehr Männer als Frauen ziehen in den Osten. Wieviele davon allerdings wirklich zurückziehen, sei es weil sie im Westen gescheitert sind, im Osten einen Arbeitsplatz bekommen haben, und wieviele davon gebürtige „Wessis“ sind, die zum Leute ausnehmen (nie waren im Westen nervige Versicherungsvertreter so rar wie Anfang der Neunziger) oder studieren (immerhin hätte selbst ich beinahe mal ein Studium an der BTU Cottbus angefangen), oder zum bewohnen der ruinösen Steuersparimmobilie, habe ich leider nirgends gefunden.

4 Gedanken zu „Der Osten verödet“

  1. Wir könnten eine WG in einem Kaff in Ostdeutschland aufmachen.

    Die Ersparnisse durch niedrigere Miete im Vergleich zu Zürich (dürfte im Bereich 1:1000 liegen) würden die Fahrtkosten locker reinholen.

    Noch besser: Da wir auf Grund der längeren Strecke sowieso nur im Auto sitzen werden, können wir uns die Wohung gleich ganz sparen!

    Ich packe meine Sachen.

    Wir nehmen deinen Octavia.

  2. Ich habe einen Fabia. Aber das hat immense Vorteile. Da es im Osten nix zum Geldausgeben gibt, spart man zusätzlich noch viel mehr als in Zürich.
    Ich hätte da übrigens einen Zahnarzt aus Heidelberg an der Hand, der unbedingt noch Mieter für seine SonderAfA-Ost Immobilie in Tschorna sucht 🙂

  3. von Rainald Grebe gibt es ein tolles Lied über Brandenburg:

    „In Berlin bin ich einer von drei Millionen,
    in Brandenburg kann ich bald alleine wohnen“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.