Aber wenn’s doch unsere Freunde sind

Momentan wird im parlamentarischen Ausschuss gerade die Entführung des in Deutschland wohnhaften Ägypters Khafagy behandelt, der Ende September 2001 in Bosnien-Herzegowina von US-Diensten entführt worden war. Dort wurde er zuerst im us-amerikanischen Lager gefoltert und dann via Ägypten freigelassen.

Wenn man sich den Meldung über die Sitzung des Untersuchungsausschusses auf den Seiten des Bundestages anschaut, dann kommt zumindest mir teilweise das Kotzen Max Liebermann in den Sinn.

Mitarbeiter des Bundeskriminalamts und des Bundesnachrichtendienstes hatten eine Vernehmung des Inhaftierten in dem bosnischen US-Camp „Eagle Base“ abgelehnt, nachdem sie von Folterpraktiken in dem Lager erfahren hatten und ihnen von US-Seite blutverschmierte Unterlagen Khafagys übergeben worden waren.

Deutsche SFOR-Angehörige hätten ihm bedeutet, die Deutschen hätten dort gegenüber den USA „nichts zu melden“.

Wenn man sich anschaut, was an konkreten Vorwürfen übrigbleibt, dann ist das nichts.

Der Anwalt erwähnte ein Schreiben der Bundesanwaltschaft an ihn, wonach diese Behörde schon unmittelbar nach der Festnahme Khafagys die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens geprüft, mangels Anfangsverdacht aber abgelehnt habe.

Wenn unsere Freunde gegen den Terror kämpfen, dann ist jedes Mittel recht und wenn halt ab und an ein Unschuldiger dabei auf der Strecke bleibt, tja nu auch im Strassenverkehr sterben Unschuldige. Das scheint mittlerweile gefestigte Haltung der Bundesregierung zu sein. Ab und zu lässt man dann Sätze ab wie „Guantanamo darf kein Dauerzustand sein“ und lässt es damit bewenden.

Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

Friedrich Nietzsche

Ein Gedanke zu „Aber wenn’s doch unsere Freunde sind“

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