Doch mal wieder Politik

Der CDU-Rechtspolitiker Patrick Sensburg legt einen Drei-Punkte-Plan vor: „Gezielte Desinformation zur Destabilisierung eines Staates sollte unter Strafe gestellt werden“, sagte er unserer Redaktion. Auch müssten Verleumdungen im Internet „stärker verfolgt werden“. Da wäre die Justiz gefragt. Zum anderen müssen wir überlegen, „ob es eine Art ,Prüfstelle‘ geben soll, die Propaganda-Seiten aufdeckt und kennzeichnet“.

(Berliner Morgenpost vom 13.12.2016)

Und jetzt muss ich ein wenig Artikelrecycling aus dem Jahr 2011 betreiben:

ehemalige Stasi-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen

Freiheit ist nichts, was man sich einmalig erkämpft, dann abhakt und beruhigt und gedankenlos auf die Seite legen kann. Freiheit muss verteidigt und neu erkämpft werden. Und zwar so, dass sie nicht das erste Opfer dieses Kampfes wird.

Von Angela Merkel gibt es den schönen Satz:

„Dann ist das nicht mehr mein Land“.

Wenn ich mich so umschaue, dann ist es bald auch nicht mehr meins. Vielleicht war es das auch nie.

Für ein Fußballspiel während einer EM und der Party dazu versammeln sich Hunderttausende auf den Straßen, die Geschichte von Pietro Lombardi und Sarah1 können vermutlich Millionen nacherzählen, die Einschaltquoten, wenn sich F-Promis im australischen Dschungel in Kakerlaken wälzen, sind gut zweistellig. Das ist zwar alles nicht so meins, aber Menschen sind unterschiedlich und wenn’s Spaß macht.

Aber merkt ihr eigentlich, dass man Euch Stück für Stück die Freiheit nimmt?
Am Anfang hat man noch Kinderschänder und Terroristen bemühen müssen, um den Unsinn irgendwie begründen zu können. Mittlerweile reicht es schon, dass irgendjemand Quatsch erzählt, den eigentlich jeder 10-Jährige als solchen erkennen müsste, wenn er seinen Kopf nicht nur zum Tragen einer Mütze hat.

Eine Prüfstelle, die Propaganda-Seiten kennzeichnet? Echt jetzt?
Was haben Sie für ein Menschenbild Herr Sensburg?

Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.
Albert Einstein

Mission accomplished!

  1. ich musste ihren Namen googlen []

Ice Bucket Challenge und Schachbretter

Momentan wird Facebook überflutet mit Hochkant-Videos, in denen sich Menschen Eiswasser-Kübel über den Kopf kippen und drei andere Menschen dazu auffordern, es ihnen gleichzutun.

Abseits der Fragen, wie sinnvoll das ist und warum die Videos, in denen etwas schief geht viel öfter angeschaut werden als die, bei denen es klappt, kann man das Ganze auch anders betrachten, von Seiten der Mathematik.

Wie schnell verbreitet sich sowas eigentlich?

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, nominiert jeder Übergossene 3 weitere Personen, die 24 Stunden Zeit haben, sich auch zu übergiessen. Das Ganze ist also eine simple Exponentialfunktion.

funktion
funktion und stammfunktion der ice bucket challenge

Exponentialfunktionen haben die Tendenz, ganz langsam in Gang zu kommen und dann abzugehen wie Schmidts Katze1.

Nach einer Woche haben insgesamt 3.280 Personen teilgenommen, nach 2 Wochen 7,2 Millionen und nach 3 Wochen war dann jeder mal dran, weil dann theoretisch 15,7 Milliarden Menschen teilgenommen haben.

grafik
entwicklung der nassen, frierenden menschen

 

And now for something completely different

Da die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne immer weiter abnimmt, muss man öfter mal das Thema wechseln, um die Leute bei Laune zu halten. Zugegebenermaßen wird bis hierhin sowieso fast keiner vordringen, weil da oben so komische Symbole stehen und es um Mathe zu gehen scheint.

Man kann die Ice Bucket Challenge auch dazu nutzen, Graphen zu zeichnen und anhand dieser dann festzustellen, in welche Promikategorie jemand gehört (A-Z und falls das nicht reicht, auch noch die Umlaute). Der Zeitpunkt der Nominierung hängt einerseits mit dem Vernetzungsgrad zusammen (von wie vielen Leuten könnte ich aufgefordert werden) und von der Enge der Bindung (wem, der sich gerade einen Eimer Eiswasser über seinen Kopf geschüttet hat, falle ich spontan ein). Ich kann mich beruhigt zurücklehnen, ich bin nicht mal Ü-Promi und kann die Eiswürfel für Smoothies nutzen.

And now for something completely different

Man kann die Ice Bucket Challenge auch betrachten um festzustellen, wann ein Trend beginnt zu langweilen, weil jeder dritte Post im Feed diesen Trend aufgreift und wann die Meta-Diskussionen beginnen, das eigentliche Thema zu verdrängen.

So rein gefühlsmäßig hat das vor 1-2 Tagen begonnen.

Helene Fischers Video vom 20. August haben noch über 30.000 Personen auf Facebook geteilt, die Promis der letzten Tage kommen auf weit geringere Zahlen2.

  1. ich soll auf jeden Fall was mit Katzen machen hat man mir gesagt, weil das die Klickzahl erhöht []
  2. das kann ich jetzt nicht mit Namen untermauern, aber ich habe gelernt, dass zu viele Zahlen sowieso schädlich sind und die besten Argumente die sind, die nicht nachprüfbar sind []

Statistik und Gemeinschaftsschulen

Herr Stoch, seines Zeichens baden-württembergischer Kultusminister hat eine Pressemitteilung herausgegeben, die den Erfolg der Gemeinschaftsschule herausstreichen soll.

Dankenswerterweise hat er auch Zahlen mitgeliefert, so daß man selbst rechnen kann.

Die Anmeldezahlen für Gemeinschaftsschulen sind von 5’738 auf 10’057 gestiegen, was als großartige Steigerung um 75% gefeiert wird.
Unterschlagen wird, dass die Zahl der Schulen von 128 auf 209 gestiegen ist, was einer Steigerung von 63% entspricht.
Die durchschnittliche Schülerzahl ist von 45 auf 48 gestiegen, was einer Steigerung von 7,3% entspricht.

Zum Vergleich die Zahlen vom letzten Jahr (aktuelle Zahlen will Herr Stoch erst später mitteilen):

  • Gymnasium: 38’338 Anmeldungen an 378 Schulen (durchschnittlich 101 Anmeldungen)
  • Realschule: 31’629 an 429 Schulen (durchschnittlich 73 Anmeldungen)

Obwohl die Gemeinschaftsschule einen höherwertigen Unterricht anbieten soll als die Werkrealschule, werden die Anmeldezahlen, die eine Werkrealschule vor der Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule und dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung hatte, in vielen Gemeinden (unter anderem meiner) nicht erreicht.

Fast alle derjenigen Gemeinderäte, mit denen ich gesprochen habe, waren für die Gemeinschaftsschule, weil man

  1. die Investitionen, die in die Werkrealschulen geflossen waren schützen wollte und
  2. unbedingt eine Sekundarschule vor Ort haben wollte und die Werkrealschule eindeutig auf dem absteigenden Ast ist

Das kann natürlich ein Einzelfall sein, aber wenn man sich anschaut, welche Schulart bisher vorrangig eine Umwandlung in einer Gemeinschaftsschule beantragt hat, dann ist das die Haupt- und Werkrealschule. Nur 16 (7,5%) sind aus einer Realschule entstanden. Gymnasien finden sich gar keine.

Wenn das Konzept der Gemeinschaftsschule die Schulträger wirklich überzeugen würde, dann sollte man einen höheren Anteil an Realschulen haben.

Ich habe prinzipiell nichts gegen die Gemeinschaftsschule, allerdings finde ich das Konzept nicht schlüssig (vielleicht hat es mir auch einfach noch keiner genau genug erklärt).

Wenn ich die Grundschule meines Sohnes nehme und Mathematik betrachte, dann gab es in der Mitte der 3. Klasse (also nach zweieinhalb Jahren) Lernstandsunterschiede von einem Jahr. Es gab Schüler, die dank eines engagierten Lehrkörpers schon 4. Klasse Mathematik gemacht haben und es gab Schüler, die noch 2. Klasse Mathematik gemacht haben. Ich weiß, dass man nicht einfach extrapolieren kann, aber wenn ich mir das über 10 Jahre vorstelle, dann ergeben sich schon Lernstandsunterschiede von über 2 Jahren.

In einem Fach wie Mathematik, das auf dem vorhergehenden Stoff aufbaut, kann man am Ende des Jahres nicht einfach auf Null stellen damit jeder im nächsten Jahr die Chance hat, vom Kompetenzlevel von ganz unten nach ganz oben durchzustarten. Ich habe nur ein paar einfache Fragen, zu denen ich gerne konkrete Antworten (und nicht nur wolkige Aussagen) hätte:

  • Gehen die Befürworter der Gemeinschaftsschule davon aus, dass sich die Lernstandsunterschiede, die sich schon in der Grundschule zeigen, in der Gemeinschaftsschule ausnivelliert werden?
    • Falls ja,
      • warum gelingt das dann noch nicht in der Grundschule, wo die Basis gelegt wird?
      • in welche Richtung?
    • Falls nein,
      • welchen Lernstandsunterschied erwarten sie dann in Klasse 9 oder 10?
      • wie soll eine so heterogene Mischung von unterschiedlichen Kompetenzleveln einigermaßen zielgerichtet unterrichtet werden (das fängt bei den Schulbüchern an und endet bei so Dingen wie: wie erfährt ein kranker Schüler, was im Unterricht behandelt wurde, oder fällt das zukünftig weg)?
  • Warum soll es für den Erfolg der Gemeinschaftsschule wichtig sein, dass 1/3 der Schülerinnen und Schüler Gymnasialniveau hat?
  • Wieso soll jetzt jeder ab der 6. Klasse eine zweite Fremdsprache lernen?

Diese Fragen sollten doch eigentlich nicht so schwer zu beantworten sein. Unter diesem Beitrag kann man kommentieren 🙂

 

 

Demographie im Wandel der Zeit

1963

1963, meine Großeltern standen in der Blüte ihrer Schaffenskraft, meine Eltern besuchten die letzte Klasse der Volkschule bzw. begannen ihre Lehre.

54 Menschen im Alter von 20-60 Jahren waren für 28 Kinder und 18 alte Menschen verantwortlich, weil die noch nicht, bzw. nicht mehr selbst für ihr Einkommen sorgen konnten. Die Beiträge zur Rentenversicherung lagen bei 14,0%. Das Brutto-Rentenniveau lag bei 53%.

 

1988

1988, meine Eltern standen in der Blüte ihrer Schaffenskraft, meine Großeltern genossen ihre Rente und meine Geschwister und ich saßen in der 9. bzw. 11. Klasse des Gymnasiums und hatten gerade mal die Hälfte unseres Ausbildungswegs hinter uns.

58 Menschen im Alter von 20-60 Jahren waren für 22 Kinder und 20 alte Menschen verantwortlich, weil die noch nicht, bzw. nicht mehr selbst für ihr Einkommen sorgen konnten. Die Beiträge zur Rentenversicherung lagen bei 18,0%. Das Brutto-Rentenniveau lag bei 50%.

 

2013

2013, meine Geschwister und ich stehen in der Blüte unserer Schaffenskraft, meine Eltern geniessen ihren Ruhestand und unsere Kinder drücken die Schulbank.

54 Menschen im Alter von 20-60 Jahren sind für 28 Kinder und 26 alte Menschen verantwortlich, weil die noch nicht, bzw. nicht mehr selbst für ihr Einkommen sorgen können. Die Beiträge zur Rentenversicherung liegen bei 18,9%. Das Brutto-Rentenniveau liegt bei 46%.

 

2038

2038, meine Kinder stehen hoffentlich in der Blüte ihrer Schaffenskraft, ich geniesse hoffentlich meinen Ruhestand. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% werden meine Eltern das auch noch tun. 46 Menschen im Alter von 20-60 Jahren werden für 16 Kinder und 40 alte Menschen verantwortlich sein, weil die noch nicht, bzw. nicht mehr selbst für ihr Einkommen sorgen können. Wo die Beiträge zur Rentenversicherung liegen werden, weiß man noch nicht, das Rentenniveau soll gemäß der geltenden Gesetze irgendwo bei 36% liegen.

 

2060

2060, meine Kinder bereiten sich auf ihren Ruhestand vor.  Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70% geniesse ich meinen Ruhestand noch. 45 Menschen im Alter von 20-60 Jahren werden für 15 Kinder und 40 alte Menschen verantwortlich sein, weil die noch nicht, bzw. nicht mehr selbst für ihr Einkommen sorgen konnten.

Die Fakten sind allgemein bekannt, die Lösungsansätze überzeugen mich allerdings alle nicht.

Wann kann ich von irgendeiner Partei mal etwas intelligentes lesen, abseits der bekannten Phrasen: „länger arbeiten“, „privat vorsorgen“ oder „Produktivitätsrendite nutzen“?

Leistungsschutzrecht für Grundrechenarten, Senkung des Rentenversicherungsbeitrags

Liebe Spiegel-Online-Redakteure,

prinzipiell wäre es mir persönlich ja ein wenig peinlich, Artikel wie diesen zu veröffentlichen während ich lautstark polemisiere, dass die deutsche Qualitätsverlegerlandschaft dringend vor Verlinkern geschützt werden muss.

Die von der Bundesregierung geplante Senkung des Rentenbeitrags von 19,6 auf 19,0 Prozent zum 1. Januar 2013 entlastet die Arbeitnehmer kaum. Wie aus Berechnungen des Ökonomen Frank Hechtner von der Freien Universität Berlin hervorgeht, können die Steuerzahler nur mit einem monatlichen Plus von maximal 13 Euro rechnen. Der Höchstbetrag greift allerdings erst ab einem Bruttolohn von mehr als 5000 Euro pro Monat. Für einen Durchschnittsverdiener mit einem Monatseinkommen von 3300 Euro liegt die Entlastung dagegen gerade einmal bei knapp neun Euro – dem Gegenwert von drei Tassen Cappuccino.

Erstens stimmt das nicht und zweitens ist ihre Erklärung

Dass die Entlastung vergleichsweise gering ausfällt, hat mit einer komplizierten Regel im Steuerrecht zu tun:

völlig falsch.

Wenn man sich die Fakten betrachtet, was sie ja irgendwann auf ihrer Journalistenschule gelernt haben sollten, dann sieht man folgendes:

  1. Der Rentenversicherungsbeitrag sinkt von 19,6% auf 19% des Arbeitnehmerbruttos
  2. Der Rentenversicherungsbeitrag wird nur zu 50% vom Arbeitnehmerbruttolohn bezahlt
  3. Die Senkung für den Arbeitnehmer ist also die von  9,8% auf 9,5% des Bruttolohns, mithin 0,3%

Der Arbeitnehmer mit 5’000€ Bruttoeinkommen, den ihr Ökonom als Beispiel heranzieht, muss also insgesamt 5’000€ * 0,003 = 15 € weniger Rentenversicherungsbeitrag zahlen, beim Arbeitnehmer mit 3’300€ sind es 9,90 €.

Unter völliger Nichtbeachtung des Steuerrechts kommt man beim Durchschnittsverdiener auch auf die drei Tassen Cappuccino. Vielleicht mit eine bisschen mehr Trinkgeld. Es scheint also nicht am Steuerrecht zu liegen sondern daran, dass 0,3% halt ein ziemlich kleiner Anteil sind, wenn es sich nicht gerade um ein EU-Rettungspaket oder den Kaufpreis von UMTS-Lizenzen handelt.


Und jetzt zu den Steuern. Vermutlich hat ihr Redakteur die Sache mit den Vorsorgeaufwendungen, den Sonderausgaben und der Verteilung auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil nicht verstanden. Das liegt zum einen daran, dass der entsprechende Gesetzestext1 ziemlich unübersichtlich ist (ist halt Steuerrecht, da kann man schon mal durcheinander kommen) und andererseits daran, dass gleich an 2 Schrauben gedreht wird.

Es wird jetzt ein wenig komplexer, ist aber immer noch mit den 4 Grundrechenarten plus, minus, mal und durch2 machbar. Wirklich.

Interessiert? Nein? Ich mach’s trotzdem, das ist ja einer der Vorteile eines blogs, dass ich nicht sehe, wie Sie sich gelangweilt abwenden.

Im Jahr 2012 durften Arbeitnehmer maximal 74% der Versicherungsbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung als steuermindernde Vorsorgeaufwendungen geltend machen.

60’000 * 0,196 * 0,74 = 8’702,40 € (Einkommen mal Rentenbeitragsanteil * Minderung der Abzugsfähigkeit)

Der Arbeitgeber hat folgendes bezahlt

60’000 * 0,098 = 5’880 € (Einkommen mal Arbeitgeberanteil Rentenversicherung)

Es bleiben für den Arbeitnehmer zum abziehen übrig

8’702,40 – 5’880 = 2’822,40 € (Gesamtabzugsfähig minus dem, was der Arbeitgeber bezahlt hat)

Daraus berechnet sich der prozentuale Anteil dessen, was vom Arbeitnehmeranteil abzugsfähig ist.

2’822,40  / (60’000 * 0,098)  = 0,48 = 48% (Abzuziehender Betrag des Arbietnehmers durch Gesamtbetrag des Arbeitnehmers)

Da haben wir jetzt die 48% ihres Ökonomen.


Für 2013 mit 19% Rentenversicherungsbeitrag und der Möglichkeit, 76% als steuermindernde Vorsorgeaufwendungen geltend zu machen, sieht das Ganze so aus

60’000 * 0,19 * 0,76 = 8’664 € (Einkommen mal Rentenbeitragsanteil * Minderung der Abzugsfähigkeit)

Der Arbeitgeber hat folgendes bezahlt

60’000 * 0,095 = 5’700 € (Einkommen mal Arbeitgeberanteil Rentenversicherung)

Es bleiben für den Arbeitnehmer zum abziehen übrig

8’664 – 5’700 = 2’964 € (Gesamtabzugsfähig minus dem, was der Arbeitgeber bezahlt hat)

Daraus berechnet sich der prozentuale Anteil dessen, was vom Arbeitnehmeranteil abzugsfähig ist.

2’964  / (60’000 * 0,095)  = 0,52 = 52% (Abzuziehender Betrag des Arbietnehmers durch Gesamtbetrag des Arbeitnehmers)

Vermutlich mache ich irgendwo einen Denkfehler, denn ich kann den Satz ihres Ökonomen:

Weil aber der Rentenbeitrag sinkt, reduziert sich auch der absetzbare Betrag. Entsprechend vermindert sich der Einspareffekt für den Steuerzahler.

Das einzige, was ich mir vorstellen kann ist, dass ihr Ökonom die Senkung ganz alleine betrachtet hat und dann zum Schluss kommt, dass ich ohne Senkung 3’057,60 €3 absetzen könnte und mit Senkung nur 2’964 €. Allerdings hätte ihr Ökonom dann den Fehler gemacht, mit dem Durchschnittssteuersatz gerechent zu haben, statt mit dem Grenzsteuersatz. Aber das soll ein anderer erklären.

mit der Ihnen zustehenden Hochachtung verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen

Markus Ritter

  1. §10 Einkommensteuergesetz []
  2. Addition, Subtraktion,Multiplikation und Division. Ich wollte es bewusst einfach halten []
  3. das rechne ich jetzt nicht auch noch vor, das bekommen Sie als Hausaufgabe []