In einem hat sie recht

Wir werden eines Tages nicht nur gefragt nach dem, was wir getan haben, sondern auch nach dem, was wir vielleicht nicht getan haben. Wo wir gekniffen haben. Wo wir uns geduckt haben, nur weils anstrengend wird. Hier muss man dann auch Farbe bekennen. Hier muss man dann auch Stürme durchstehen.

Ursula von der Leyen, Bundesfamilienministerin

Sehr geehrter Herr de Maizière

In der rheinischen Post durfte ich folgendes von Ihnen lesen:

Hier steht doch vielmehr die grundsätzliche Frage: Kann das Internet völlig frei sein? Müssen wir nicht die Menschen vor Denunziation, Entwürdigung oder unseriösen Geschäften schützen wie im Zivilrecht? Ähnlich wie auf den Finanzmärkten brauchen wir mittelfristig Verkehrsregeln im Internet. Sonst werden wir dort Scheußlichkeiten erleben, die jede Vorstellungskraft sprengen. Vieles geht da übrigens nicht nur national.

Ich mache Ihnen einen ganz einfachen Vorschlag, an dem Sie Ihre Thesen vom freien Internet testen können:

  • Sie verkaufen bei Ebay ein „Ed-Hardy“-Produkt
  • Sie suchen sich bei gettyimages ein Bild aus und verwenden es ohne Nachfrage auf Ihrer Homepage
  • Sie installieren einen Bit-Torrent-Client und suchen nach aktuellen Filmen
  • Sie veröffentlichen auf Ihrer Homepage die geleakten Sperrlisten aus der Schweiz und Norwegen
  • Sie benutzen Worte wie Gentrification und Prekarisierung in Texten auf Ihrer Homepage
  • Sie bestellen im Internet Pflanzenlampen
  • Sie bestellen im Internet frei erhältliche Chemikalien

Danach können wir uns gerne über den rechtsfreien Raum Internet unterhalten.