#7tage7songs – Tag 7

Für die Frau, die ich über alles liebe

[jetzt auf play drücken und weiterlesen :-)]

Auch nach 17 Jahren schaffst Du es, mich zu überraschen, zum Lachen zu bringen und ganz selten auch mal zur Verzweiflung.

Es gibt nichts entspannenderes als mit Dir an einem lauen Sommerabend über den Dächern Wiens zu sitzen und darüber zu spekulieren, warum Dir der Typ von der Bar eine Gurkenscheibe in den Drink getan hat.

Es gibt nichts schöneres, als mit Dir zur sehr lauten Musik von „the subways“ durchs Wohnzimmer zu hüpfen, Festivalregeln zu zitieren und dann einfach gemeinsam loszulachen.

Ich kann mit Dir und leerem Tank an einem Sonntagmorgen in einer völlig gottverlassenen Ecke Nordwest-Schottlands stranden und weiß, daß es trotzdem ein toller Tag werden wird.
Einfach weil Du dabei bist.

Es macht mir nichts aus, wenn Du beim Tatort-Schauen den Mörder mal wieder vor mir identifizierst. Es bestätigt mir nur, dass ich eine wirklich kluge Frau zur Frau habe.

Und wenn sich mal wieder alles gegen mich verschworen hat, reicht ein kurzes Lächeln von Dir um mir klar zu machen, dass das ja gar nicht stimmt.
Völlig egal wen oder was die Anderen haben, ich habe Dich!

Mittlerweile mag ich sogar Deinen Blick, wenn ich mal wieder irgendwo nicht gewählt wurde. Dieser Blick, der irgendwo zwischen einem milden „ich-hab’s-Dir-ja-gleich-gesagt“ und einem tröstenden „alles-nicht-so-schlimm“ liegt.
Die einzig wirklich wichtige Wahl meines Lebens habe ich vor langer Zeit gewonnen und ich hoffe, Du bereust sie nie.

Weil ich es Dir viel zu selten sage und weil es so oft untergeht, zwischen all den Kinderfahrdiensten, Einkaufslisten, Elternabenden und Balkonrenovierungen:

Ich liebe Dich

Und völlig egal, was da noch kommen mag: Mit Dir wird es mindestens doppelt so lustig und höchstens halb so schlimm.

#7tage7songs – Tag 6

Eine kleine Erinnerung an die Einsatzübung 1994 in Mourmelon, als wir uns an diesem TVP MVG1 den Arsch abgefroren haben und Blumenkohlohren bekamen.

Nie werde ich den entsetzten Blick des Sanis vergessen, als er den ersten mit den Ohren gesehen hat, dann bemerkte, dass wir alle sie haben, er rückwärts aus dem Bus sprang und voller Panik den Fahrer angeschrien hat, er solle doch endlich die Tür schliessen.
Seine Glaubwürdigkeit litt in dem Moment ein wenig, als er uns durch die geschlossene Tür zubrüllte, dass das nichts schlimmes sei. Ich habe selten ein eindrücklicheres Beispiel dafür gesehen, wie Worte und Handeln doch auseinanderklaffen können.

diesel and dust, is what we breathe

 

  1. eine popelige Feld-Tankstelle, aber das klingt nicht so martialisch []

#7tage7songs – Tag 5

Für einen ganz bestimmten Menschen, der das momentan vermutlich noch nicht glaubt. Kopf hoch, es wird.

#7tage7songs – Tag 4

Da es den Leuten eher peinlich zu sein scheint, in meiner Timeline aufzutauchen, spar‘ ich mir das nominieren heute mal.
Bei der Geschichte wäre das auf jeden Fall der Fall und wir hatten uns ja sowieso geschworen, sie niemals irgendjemandem zu erzählen.

Nur soviel und nur für Dich: Es ist mir danach nie wieder passiert und wenn ich den Geruch von kaltem Käsefondue in der Nase habe, liege ich wieder mit Dir auf dieser Wiese in Seebach und Elton John spielt:

#7tage7songs – Tag 3

Und heute ist Thomas Keller dran.

Alles begann vor über 20 Jahren1 in einem kleinen aber feinen Fotoladen in Oberachern.

Ich war Anfang 20, hatte seit 3 Jahren eine Spiegelreflexkamera, das photographische Selbstbewusstsein eines Anselm Adams und ehrlich gesagt produzierte ich nur eine ziemliche Verschwendung von Photopapier und Chemikalien.

Irgendwie hat der Besitzer des Ladens es geschafft, dass ich eine realistischere Einschätzung meiner Bilder vornehmen konnte und trotzdem noch gerne hingegangen bin2.

Kurze Teit später habe ich dann angefangen, dort zu arbeiten. Geplant war es als „so nebenher“ und um das Studium zu finanzieren. Zurückblickend betrachtet war ich öfter dort als im Hörsaal und finanziert habe ich nicht das Studium sondern einen recht umfangreichen Objektivzoo3.

Weil ein kleines Geschäft in einem kleinen Ort jetzt nicht unbedingt die Kundenfrequenz hat die ihm gebührt, war auch immer Zeit, sich Plastikbecher auf den Kopf zu setzen und die besten Sketche aus switch4 nachzuspielen. Unvergessen bleibt mir auch die Ringfoto-Messe über die, beziehungsweise deren After-Party, ich an dieser Stelle aber den Mantel des Schweigens decken möchte. Es war auf jeden Fall lustig.

Weil phocus eines der ersten Photogeschäfte mit digitaler Bildbearbeitung war5, durfte ich auch ganz viele Retuschen machen. Alte Fotos, verknickte Fotos, Leute auf Bilder montieren, Leute von Bildern wegretuschieren, gefakte Titelseiten von Spiegel, Gala, Neue Post, mal mehr, mal weniger lustig.

Wirklich und umfassend gescheitert bin ich nur bei einer Retusche.

Ein stolzer werdender Vater wollte das erste Ultraschallbild seines ersten werdenden Kindes laminieren, hat das auch gemacht und kam danach mit einem Fetzen eingeschweissten schwarzen Thermopapiers zu uns. Ja, danach wusste er auch, dass sich Thermopapier nicht wirklich gut mit den Heizplatten eines Laminiergeräts verträgt. Aber sag mal einem am Boden zerstörten Noch-Nicht-Vater „Tja, das war jetzt wirklich dumm. Aber sie sind ja noch jung, sie können noch so viele Kinder haben“.

Thomas, Du weißt das nicht bzw. erst jetzt, aber es war nicht so, dass man da mit irgendwelchen geheimen hochkomplexen Photoshop- oder Scan-Einstellungen noch etwas hätte retten können.

Das Ding war schwarz. Komplett schwarz. Durchgängig. Überall. Da hat im Tonwertdiagramm nicht mal im Ansatz was gezuckt, Flatline, tot. Jeder einzelne Pixel RGB(0,0,0).

Und ganz ehrlich, wenn man das Gesicht des Mannes gesehen hat, als wir ihm das Ergebnis präsentierten, ist es doch eigentlich auch nebensächlich, dass es nicht sein Kind war. Also auf dem Bild, das andere kann ich nicht einschätzen.

Obwohl ich jetzt schon fast 17 Jahre weg bin, kann ich eigentlich nicht nach Achern fahren, ohne mindestens einmal im Laden vorbeizuschauen.
Das lohnt sich übrigens auch, wenn man den Chef nicht kennt.

Ach, Musik, fast hätte ich die Musik vergessen.

Hier:

  1. warum ist irgendwie alles in meinem Leben schon ein halbes Leben her? []
  2. Landschaft kann ich immer noch nicht und für Portrait fehlen mir die Leute []
  3. den ich heute noch benutze. Das Diplom verstaubt irgendwo im Schrank []
  4. nix reloaded, wir haben noch das Original geschaut []
  5. wir reden immer noch von den 90ern des letzten Jahrhunderts []