Es geht um einen Artikel bei heise.de, der auch von anderen Publikationen (FAZ, SZ) aufgegriffen wurde.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/63635
FT: Strafanzeigen-Maschine gegen Fussball-Fans
Tausende Strafanzeigen gegen Fussball-Fans wegen Beleidigung überfluten derzeit die Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Sie wurden nach Informationen von heise online von einer Karlsruher Rechtsanwaltskanzlei eingereicht.
Die Kanzlei hat sich nach eigenen Angaben darauf spezialisiert, im Auftrag von Fussballspielern und Schiedsrichtern Beleidigungen im Stadion aufzuspüren.
Auf ihrer Homepage gibt die Kanzlei an, sie dokumentiere voll automatisiert, „welcher Fan über welchen Zeitraum im Stadion Beleidigungen ablässt. Hierzu werden die Fanblöcke mit hochauflösenden Kameras gefilmt und von 12.000 Lippenleserinnen ausgewertet. Zusammen mit dem Originalton des Stadionsprechers lasse sich so zweifelsfrei feststellen, wenn ein Fan bspw. den Nachnamen eines gegnerischen Torschützen durch das Wort „Arschloch“ ersetze. Auch individuelle Schiedsrichterbeleidigungen wie „schwarze Sau“ seien ebenso jederzeit feststellbar wie versuchte Nötigungen bspw. mit „Schiri, wir wissen wo Dein Auto steht“. Angesichts der hohen Anzahl an Beleidigungen, hat die Staatsanwaltschaft das öffentliche Interesse bejaht und verschickt zur Zeit Fragebögen an die Verdächtigen. Unabhängig davon, ob der Verdächtigte die Tat zugibt, wird in den meisten Fällen die Einstellung des Verfahrens angeboten, falls er der Auflage einer Geldzahlung zustimmt. Was passiert, wenn ein Verdächtiger die Tat bestreitet („ich hatte mein Gesicht zu diesem Zeitpunkt verliehen“), ist noch offen.