Man liest oft, dass das jetzige Rentensystem ein Schneeballsystem sei, uneffektiv und die jetzige Einzahlergeneration stark benachteiligend. Man verweist auf die tolle Idee der Kapitaldeckung. Jeder bekommt im Alter das, was er in jungen Jahren eingezahlt hat. Die die nichts einzahlen konnten (nicht nicht wollten) , erhalten Unterstützung vom Staat. Das sollte ja gerecht sein und funktionieren. Was oft vergessen wird ist die Tatsache, dass auch das kapitalgedeckte System nur solange läuft, wie es mehr Nachfrage nach Kapitalprodukten gibt als Angebote.
Wenn bspw. die heute 35-jährigen in 30 Jahren anfangen ihre Aktien versilbern zu wollen, weil Inhaberpapiere nicht satt machen und auch nicht für ein Dach über dem Kopf sorgen, dann gibt es nur dann keinen Börsencrash, wenn es genug 35-jährige gibt, die die Papiere auch kaufen wollen. Man internationalisiert das Problem, weil es egal ist, ob der Käufer Pfälzer oder Peruaner ist. Wir sollten dann allerdings anfangen dafür zu sorgen, dass die Kinder in den Entwicklungsländern auch genug Geld haben, und die Aktien abzukaufen.
Wenn in 30 Jahren niemand meine Wohnung mieten will, weil es zu viele Wohnungen gibt, wenn niemand nennenswert Zinsen für mein Geld zahlen will, weil es genug Kapital gibt, wenn sich die Sandwich-Generation „überlegt“, dass man mit 3-5 Jahren Superinflation den ganzen alten Geldbesitzern eine lange Nase drehen kann, dann stehe ich auch als kapitalgedeckter Rentner ziemlich nackt im Regen.