Im Spiegel zu lesen:
Abtreibungen nach reinen geschlechtsspezifischen Erwägungen sind in Indien seit 1994 verboten. Es ist jedoch allgemein bekannt, dass viele Ärzte sich nicht daran halten. Nach einem Zensus der Regierung kamen auf 1000 Jungen schon im Jahr 1991 nur 945 Mädchen. Zehn Jahre später waren es nur noch 927. Söhne werden in traditionellen indischen Familien nach wie vor bevorzugt, weil sie das Prestige der Eltern heben und zudem keine teure Aussteuer benötigen.
Die Frage die sich stellt ist, ob die 7% der Inder, deren Söhne keine Frau abbekommen haben, weil es einfach keine mehr gab, sich wirklich besser stellen als diejenigen, die halt eine Tochter haben. Irgendwann muss doch trotz aller Traditionen der Punkt kommen, an dem man auf die Mitgift verzichtet, oder gar noch was drauflegt, nur damit der Sohnemann die Wäsche nicht mehr zu Mama bringt.