… all die Mitglieder des Verteidigungs-Ausschusses, die am heutigen Tag den Aussagen eines ehemaligen Guantanamo-Häftlings lauschen durften. Neues erfahren haben dürften sie eigentlich nicht. Die Zustände sowohl in Kandahar als auch in Guantanamo waren und sind genauso bekannt. wie die Haltung der damaligen rot-grünen Bundesregierung.
Dass sich Soldaten im Einsatz nicht immer so verhalten, wie sich dass ein wohlstandsgesättigter deutscher Politiker im fernen und vor allem friedlichen Berlin vorstellt, überrascht eigentlich auch nicht so besonders.Man müsste dazu vielleicht die rosarote Brille abnehmen, oder überhaupt erst einmal anfangen sehen zu wollen. Das erschreckt natürlich manch Parlamentarier.
Natürlich gilt auch für die beschuldigten KSK-Soldaten die Unschuldsvermutung.
Ob sich Bernd Siebert allerdings der Ironie bewusst ist, wenn er sie im Angesicht der Aussage eines Menschen abgibt, der über 4 Jahre unschuldig der Folter und menschenunwürdigen Haftbedingungen ausgesetzt war? Und zwar nicht still und heimlich in irgendeiner mittelamerikanischen Hinterhofdiktatur sondern vor unser aller Augen beim besten aller möglichen Verbündeten.
Es ist ja auch mitnichten so, dass Guantanamo und all die anderen Abstell- und Folterkammern für unlawful combatants geschlossen sind und man die USA mit einem leichten Klaps auf den Po wieder in die Riege der Länder aufgenommen hat, die die Menschenrechte respektieren.
Es ist ja auch nicht so, dass die deutschen Behörden eine Zusammenarbeit mit folternden Nationen ablehnen, sondern gerne auch mal Beamte zum verhören entsenden, sei es in syrische Folterkammern oder nach Guantanamo.
Wenn all ihr Erschütterten des Untersuchungsausschusses Euch morgens beim Rasieren respektive Schminken noch problemlos ins Gesicht schauen könnt, dann sind Eure Mägen (jeder natürlich nur einen) abgehärteter als ich es für möglich gehalten hätte. Mir kommt aufgrund dieser Schmierenkomödie nur Max Liebermann in den Sinn.