Im Jahr 2030 wird ein Arbeitnehmer für 0,65 Rentner zuständig sein.
35,5 Millionen Erwerbsfähige (ob sie dann auch -tätige sind weiss heutzutage noch keiner) werden für die Rente und einen grossen Teil der Krankenkassen- und Pflegebeiträge von 23 Millionen Rentnern arbeiten.
Ich bin kein grosser Verfechter der These, dass die Kapitaldeckung das allein seligmachende Instrument wäre, dieser Entwicklung zu begegnen, allerdings halte ich die Zuversicht, die viele Anhänger des Umlagesystems verströmen, für fatal in einem Land, in dem jedes Jahr 50’000 Jugendliche das Bildungssystem ohne Schulabschluss verlassen, in dem die Kinderzahl scheinbar umgekehrt proportional zum Bildungsabschluss der Eltern liegt und dessen Bevölkerung im Erwerbsalter in 22 Jahren um 30% gesunken sein wird, während die Zahl der Rentenempfänger im gleichen Zeitraum um 50% steigt.
Die Menschen, die hinter obigen Zahlen stecken sind alle schon geboren, da kann man nichts mehr dran drehen. Als Alternativen stehen zur Wahl:
- Zuzug von Einwanderen, allerdings nicht wie bisher sondern streng nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und auch in Mengen, die vermutlich den möglichen Rahmen von Integrationsbemühungen sprengen würden. Zudem ist fraglich, ob die Leute, die wir für hochqualifizierte Tätigkeiten brauchen, in ein Land gehen würden, in denen ihnen die Hälfte des Einkommens für die Versorgung der Alten (mit denen sie so gar nichts zu tun haben) abgenommen wird.
- Längere Lebensarbeitszeit. Nicht mehr 65 oder 67, sondern wie in den 50er und 60er-Jahren wo die durchschnittliche Rentenbezugsdauerdauer bei 8 bis 10 Jahren lag (heute liegt sie bei 17 Jahren), also vermutlich bis mindestens 70. Dummerweise werden die Leute zwar älter, aber je nach Beruf sind sie heute schon nicht in der Lage, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter zu arbeiten, das wird sich kaum ändern lassen.
- Radikale Absenkung der Renten auf ein Grundsicherungsniveau. Bei der schieren Anzahl der Rentner, die zudem auch noch die wahlaktivsten sind, wird das keine Partei in dem Maß durchsetzen wollen, wie es nötig wäre.
- Sinkende Lebenserwartung. Die wird mit einer sinkenden Versorgung zwar wirklich nach unten gehen, aber das ist weder wünschenswert noch ausreichend.
- Die Alten müssen das Geld für ihren Lebensunterhalt und die nötigen Pflegeleistungen woanders herholen, also eine Kapitaldeckung, bei der das Abschmelzen des Kapitals der Rentner in Deutschland zum Aufbau eines Kapitalstocks von Arbetinehmern in Asien, Südamerika oder Afrika dient.
Sollte das da oben alles kalt und menschenverachtend daherkommen, dann stimme ich zu, allerdings ändert sich nichts an den nackten Zahlen, wenn man sie mit Wärme im Herzen und in Kuschelstimmung betrachtet.
Momentan ist übrigens ein Arbeitnehmer für 0,3 Rentner verantwortlich.
wirst Du ab heute Mittag (= historischer Augenblick) noch unter der Woche bloggen können ?
Kapitaldeckung heißt, 1 Arbeitnehmer ist für 1 Rentner zuständig. Plus Verwaltungskosten und Manager, die gerne rote Autos aus Maranello fahren.
Kann man sich seinen eigentlich Rentner aussuchen? Wäre doch mal ein schönes Thema für eine Reality Show auf RTL 2.