Auch Norwegen scheint nicht vor Datenpannen gefeit zu sein. Heise online berichtet heute:
Die norwegische Steuerverwaltung hat versehentlich die ID-Nummern der fast 4 Millionen Steuerpflichtigen des Landes auf CDs an Zeitungsredaktionen geschickt.
Da fühlt man sich so richtig sicher, wenn man bedenkt, was und wo die Bundesrepublik mittlerweile Daten über ihre Bürger sammelt, natürlich alles nur zu unserem besten.
Diese Daten teilt der Staat aber nicht nur des öfteren unfreiwillig allen mit, die des Lesens mächtig sind, manchmal macht er es auch freiwillig und übermittelt in die USA neben anderem auch
Sowohl die Gewerkschaftszugehörigkeit, als auch Daten zum Sexualleben und Informationen zur Rasse oder ethnischen Herkunft einer Person,
weil es ja
nicht von vornherein völlig ausgeschlossen werden [kann], dass etwa relevante Informationen zum Umfeld eines Terrorverdächtigen auch Rückschlüsse auf das Sexualleben des Betreffenden zulassen.
Das stimmt, von vorneherein ausgeschlossen werden kann allerdings fast gar nichts.
Wo diese Dinge eventuell beim Staat gespeichert sind, möchte die Bundesregierung nicht mitteilen sondern verweist darauf, dass es
keine spezielle Datei [gibt], in der die sexuelle Orientierung von Einwohnerinnen und Einwohnern gespeichert ist, und es ist auch nicht beabsichtigt, eine solche Datei aufzubauen. Es ist jedoch für keine Sicherheitsbehörde auszuschließen, dass die dort auf der Grundlage der für sie geltenden fachgesetzlichen Befugnisse gespeicherten Daten, soweit dies für ihre Aufgabenwahrnehmung erforderlich ist, in Einzelfällen auch Daten umfassen, die Rückschlüsse auf die sexuelle Orientierung des Betroffenen zulassen.
Wer das ganze nachlesen will, kann das in der Bundestagsdrucksache BT 16/9534 tun.
Und ganz am Ende noch ein Zitat
Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.
Erich Kästner