Und jetzt Herr Landeswahlleiter?

Wir erinnern uns (vermutlich bin ich der einzige, der sich daran erinnert, aber ich bin ja auch der einzige, der hier liest) kurz an die Aussage des hessischen Landeswahlleiters Dr. Wolfgang Hannappel, welche dieser anlässlich der mündlichen Verhandlung bzgl. Wahlcomputern vor dem Bundesverfassungsgericht getätigt hat (zitiert von heise.de):

Bisher habe noch nie jemand einen Anhaltspunkt für Manipulationen gehabt, trug Hannappel vor. „Sie können doch überhaupt nicht nachzählen“, wunderte sich da der Berichterstatter in diesem Verfahren, Prof. Rudolf Mellinghoff, über diese Gewissheit. „Eine Manipulation eines Wahlgerätes hat nur einen Sinn, wenn sie irgend etwas bewirkt“, entgegnete der Landeswahlleiter, „sie haben dann ein abweichendes Ergebnis“.

Was machen wir jetzt mit so Wahlkreisen wie

  • Frankfurt III und IV, dort hat die SPD ihren 20%-Vorsprung auf die „kleinen“ Parteien komplett eingebüsst und ist jetzt nur noch 4-stärkste Kraft hinter CDU, FDP und Grünen. Wäre das Abweichung genug?
  • In Fulda I wurde aus einem 16,7%-Vorsprung der SPD gegenüber der FDP ein 1,7%-Rückstand.
  • In Darmstadt I wurde aus einem 25,1%-Vorsprung der SPD ein 4%-Rückstand auf die Grünen, reicht das vielleicht?
  • In Darmstadt II hat die SPD 48,2% ihrer Wähler eingebüsst, in Waldeck-Frankenberg II nur 32,3% (bei einem ähnlich hohen Wahlanteil im Jahr 2008 nämlich 39,5% zu 39,4%). Wäre das unter Umständen ein Grund, mal genauer nachzuschauen?

Oder ist die Aussage, dass man Manipulationen durch „abweichende Ergebnisse“ erkennen können kann einfach nur das, für das es sich zumindest für mich anhört: Mist, wenn auch in schöne Worte gekleidet?

Ein Gedanke zu „Und jetzt Herr Landeswahlleiter?“

  1. Mensch Markus,
    wenn Du was verändern willst dann formuliere es doch bitte so:
    (mögliches Beispiel Bayern)
    „Dank dem Einsatz der Wahlcomputer konnten seit mehr als 40 Jahren die Vorherrschaft der CSU gebrochen werden“

    🙂

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