Eigentlich kein Unmut, mehr Verzweiflung und das an die Oberfläche des Bewusstseins drängende Gefühl: „ich will hier weg“.
Ich bin in einer badischen Kleinstadt geboren und aufgewachsen, wohne mittlerweile in einem oberschwäbischen Dorf und habe zwischendrin nur ganz selten Großstädte gesehen. Man darf mir also durchaus Vorbehalte vorwerfen, was Hagen angeht.
Schon der erste Blick auf den Bahnhofsvorplatz wollte mein letzter sein. Man schaut fast automatisch auf ein grosses Schild, auf dem die Stadt Hagen kundtut, hier sei die
Arbeitsgemeinschaft für die Stadt Hagen zur Durchführung der Aufgaben nach dem SGB II
Auch sonst hat die Stadt einiges sehenswertes. Das (zumindest gefühlt) höchste Gebäude gehört der Bundesagentur für Arbeit, über den Bahnhofsvorplatz huscht graugesichtiges abgehängtes Prekariat, in ihren Kinderwägen schieben sie schreiende Kleinkinder, die wohl ob des Wissens schreien, dass sie in 15 Jahren das gleiche Schicksal graue Schicksal erwartet. Das sollte in mir den Wunsch entstehen lassen, gegen die momentane soziale Situation zu rebellieren, gegen die Mächtigen aufzubegehren, die das hier zulassen. Der einzige Wunsch, den ich allerdings verspüre ist der, mich umzudrehen und heimzufahren.