oder StudiVZ, meinVZ, facebook, twitter, XING und wie sie alle heissen.
Welcher Prozentsatz könnte nach einer Wahl da wahrheitsgemäß „JA“ ankreuzen, welcher Prozentsatz hat seine Parteipräferenz gewechselt, nachdem er auf die Internetaktivitäten der Parteien gestossen ist?
Netzpolitik hat die 4. Kurzstudie „Politik im Web 2.0“ veröffentlicht, von der ich nicht weiss, was ich von ihr halten soll.
Eines wird allerdings deutlich. Die Anzahl von Mitgliedern, Followern, Freunden, Verlinkungen, Videoaufrufen und was es dergleichen sonst noch alles gibt im web 2.0 liegt maximal im mittleren vierstelligen Bereich. Das sind dann bei knapp 62 Millionen Wahlberechtigten ca. 1 Promille. Klingt nicht nach riesig viel. Wenn man dann noch alle raussortiert, die bereits parteilich organisiert waren, bevor sie auf die unterschiedlichen Plattformen gestossen sind und jene, die nur Aktionen des politischen Gegners beobachten, dann bleibt vermutlich irgendwas dreistelliges übrig.
Ich komme zugegebenermaßen aus einer völlig apolitischen Generation (Jahrgang 1973) und ich habe nur an einer kleinen Provinz-FH (Offenburg)studiert. Aber mir sind zwischen meinem 20sten und meinem 30sten Lebensjahr vielleicht 5 Menschen begegnet, die sich politisch engagiert haben und die ein gewisses „Sendungsbewusstsein“ an den Tag gelegt haben.
Da hat sich vielleicht was verändert, aber wenn ich mir anschaue, wieviele Menschen sich an Demos gegen die Vorratsdatenspeicherung beteiligen (so an die 200) und wieviele Menschen sich in klirrender Kälte die Liveübertragung des Dresdner Opernballs auf dem Theaterplatz angeschaut haben (etwa 3’500), dann glaube ich das eher nicht (Tim).