Von den Befürwortern der Internet-Sperren wird oft behauptet, dass man gegen den Grossteil der Seiten, die Kinderpornographie hosten, nichts unternehmen könnte.
Man versucht es allerdings auch erst gar nicht.
Der Arbeitskreis gegen Internetzensur hat die Probe gemacht und die Internethoster angeschrieben, auf denen sich nach Aussage anderer europäischer Sperrlisten kinderpornographisches Material befinden soll.
Das Ergebnis:
Innerhalb der ersten 12 Stunden nach Aussenden der Mails wurden bereits 60 Webauftritte gelöscht.
Das ganze ist mehr als peinlich, sowohl für die Politik, die immer auf die erfolgreichen Sperrlisten in anderen Ländern verweist (anscheinend wird schon das Aufstellen eines Sichtschutzes als Erfolg gewertet, um die Löschung bemüht man sich nicht), als auch für die deutschen Strafverfolgungsbehörden:
Drei der jetzt vom Netz genommenen Webauftritte befanden sich auf Servern in Deutschland.
Liebes BKA, sehr geehrter Herr Ziercke,
sie behaupten doch immer, dass Sie sich die Sperren der anderen europäischen Länder genau angeschaut haben und mit den dortigen Behörden kooperieren. Ist es Ihnen da nicht aufgefallen, dass in Deutschland völlig ungestört kinderpornographisches Material verbreitet wird, über dass Sie eigentlich Bescheid wissen müssten?