Dafür, dass keiner meinen blog liest, wurde ich heute verdächtig oft auf cc angesprochen.
Aber ich verstehe natürlich, dass man sich zu diesem blog nicht committen will, was mich dann auch gleich zum Thema das heutigen Türchens führt.
Ich hatte mit einem Ex-Kollegen mal die Idee, dass wir ein Handbuch „Überleben im Konzern“ herausgeben könnten.
Ein Kapitel hätte sich sicher mit business-denglisch beschäftigt und dem Einsatz möglichst vieler Anglizismen in Vorträgen und Präsentationen.
Weil das deutsche Wort bekennen irgendwie danach klingt, als würde man einen Terroranschlag zugeben, was nebenbei bemerkt und näher betrachtet auch ziemlich genau das ist, was die Präsentation in aller Regel ist, ein Terroranschlag auf die Intelligenz der Zuhörer, nimmt man das unschuldige englische Wort „commit“.
Und weil man Verben im Deutschen halt beugt, macht man committen draus, macht es reflexiv und konjugiert munter drauf los und als gäbe es kein Morgen mehr. Vom Plusquamperfekt „ich hatte mich schon dazu committed“ über den Futur II „am Ende des Projekts werden wir uns alle dazu committed haben“ bishin zum Konjunktiv irrealis „ich committete mich, wenn das Projekt denn sinnvoll wäre“.
Gut, den letzten Satz habe ich außer von mir noch von keinem gehört, aber anders konnte ich den Redefluss meines Gegenübers nicht stoppen.
Vielleicht wird es ja noch was mit dem Buch, deshalb schreib‘ ich jetzt nicht weiter, ich möchte ja die free-mentality meiner audience nicht empowern.