Weitere Informationen

Ich arbeite jeden Tag 8 oder mehr Stunden am Computer und mit dem Internet. Wenn ich dann Abends um 20 Uhr einmal den Fernseher einschalte und die Tagesschau sehe, möchte ich nicht ständig und direkt nach dem ersten Maz hören:

„Weitere Informationen zu diesem und weiteren Themen erhalten Sie unter www.tagesschau.de.“

Was soll diese Werbung? Wenn ich den Fernseher einschalte, will ich logischer Weise fernsehen und nicht wissen, dass das alles eigentlich auch im Internet wäre. (Davon abgesehen, würde ich dann eher auf www.spiegel.de gehen statt auf www.tagesschau.de, aber das nur am Rande.) Oder versucht hier jemand, umgeleitete GEZ Gebühren zu rechtfertigen?

Kur-Interludium

Keine Angst Enkei, Du darfst weiterschreiben, ich kann nur einfach nicht anders.

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Im Voraus für all diejenigen, denen ich nicht erzählt habe, dass ich meinen 5-jährigen Sohn zu einer 3-wöchigen Kur in Graal-Müritz (MeckPomm) begleite: Ich begleite meinen 5-jährigen Sohn zu einer 3-wöchigen Kur in Graal-Müritz (MeckPomm).

11 Tage Kur sind um, 11 Tage in denen ich Dinge erfahren habe, die ich eigentlich nicht erfahren wollte, in denen ich versucht habe, mich anzupassen, Asti aus Plastiktrinkbechern (die aus dem Kaffeeautomaten). Günther Wallraffs „ganz unten“ ist ein Scheissdreck ein Scheissdreck ein Scheissdreck (ich kannes nicht anders beschreiben, man möge mir bitte verzeihen) dagegen.

Die Situation in der Kur ist natürlich eine ziemlich spezielle. Die Herzchirurgin trifft auf die ALG-II-Empfängerin, die alleinerziehende vollzeitarbeitende Mutter trifft auf das Heimchen am Herd, das sich ganz aus dem Berufsleben zurückgezogen hat (und sich das auch leisten kann), um nur noch für das Sorgenkind der Familie da zu sein.

Sie eint einzig die Tatsache, dass sie ein krankes (oder adipöses) Kind haben. Frauen (die Männer kann man wirklich an einer Hand abzählen), die im normalen Leben vermutlich nicht mehr als 3 Worte miteinander wechseln würden, sind auf relativ engem Raum aneinandergekettet (um 22.00 Uhr wird die Kliniktür abgeschlossen). Vorurteil trifft Vorurteil und findet sich zum grössten Teil bestätigt 🙂

Sollte ich jemals der Meinung gewesen sein, dass Männer genauso lästern wie Frauen, durfte ich mich hier eines besseren belehren lassen. Männer sind viel direkter. Aber man kann sich ja anpassen 🙂

Man könnte vermutlich eine tolle Vorabendserie draus machen. Aber das schreibt Euch der Markus ein anderes Mal (ich will Enkei in seiner Vertretungszeit ja keine Konkurrenz machen).

Weshalb die Quelle versiegt

Wer die Miesere des Arcandor Konzerns in der Praxis erleben will, sollte einmal im recht anschaulichen Stadtzentrum von Bonn nacheinander die Filialen von Karstadt und Kaufhof besuchen. Diese liegen im Innenstadt Zentrum keine 400 Meter voneinander entfernt, in Angebot und Aufmachung unterscheiden Sie aber Welten. Bestes Beispiel ist die Multimedia Abteilung: Im Kaufhof im obersten Stock gelegen, hell beleuchtet, viel Platz, viele helle Farben und vor allem genügend Personal und eine Auswahl, welche sich hinter einem dedizierten Markt wie Saturn oder Mediamarkt nicht wirklich verstecken muss. So zählte ich letzthin ca. 20 Notebooks in der Ausstellung und eine gut Mischung an Marken wie beispielsweise Apple, Samsung und Sony.

400 Meter weiter in der Karstadt Filiale fährt man für die hochpreisigen Artikel nicht etwa nach oben, sondern eine Etage tiefer in einen mehr schlecht als recht ausgeleuchteten Keller. Notebooks gab es exakt 4 an der Zahl, alle relativ abgegriffen und nicht auf dem neuesten Stand. Das Personal befand sich am anderen Ende der Etage. Der ganze Rest der Elektronikabteilung wirkte ähnlich verwahrlost. Insgesamt kann man selbst als Laie sehr schnell feststellen, dass es für den Durchschnittseinkäufer im Jahr 2009 keinen einzigen Grund geben kann, Elektronikartikel statt im Kaufhof im Karstadt einkaufen zu gehen. Und das in einer Zeit, wo auch bessere Kaufhäuser wie Kaufhof sehr harter Konkurrenz von spezialisierten Elektronikmärkten und natürlich dem Internet Handel ausgesetzt sind. Selbst beim Kernbereich Kleidung und Schmuck, auf den Karstadt wohl entsprechend den renditestarken englischen Kaufhausmodellen zurückfahren wird, so es doch noch eine Rettung gibt, ist wenig zu machen. Durchwühlte Tische, wenig aussagekräftige Eigenmarken, welche ohne Image aber mit größerer Marge in den letzten Jahren auf den Markt gebracht wurden prägen das Bild.

Man kann insgesamt über die Management Leistungen bei Arcandor nur den Kopf schütteln. So hat man es über 10 Jahre nicht geschafft, den Einkauf von Primondo (Quelle) und Karstadt zu zentralisieren und so die Kosten zu senken, dabei wären dies naheliegende Aspekte gewesen. Warum man auf diese Idee erst 10 Jahre später mitten in einer Insolvenz kommt, wissen wohl nur Herren wie Middelhoff, welcher sich dank windiger Immobiliengeschäfte nun abseits des Arcandor Niedergangs sorglos sonnen kann. Was mir persönlich noch immer nachgeht, ist das jämmerliche Bild der Bittestelle bei Väterchen Staat. Unvergessen, wie beispielsweise Herr Herzberg zur besten Sendezeit im Mai diesen Jahres dem Staat die Arbeitslosenpistole an die Brust drückte.

Frau Schickedanz wiederum fiel im Laufe der letzten Woche, vermutlich gesponsort von der lokalen Pizza-Mafia, durch publikumwirksame Demut auf. Mich hat der radikale Absturz doch etwas verwundert. Wie kann jemand, der über so viele Milliarden verfügte, sein Vermögen so wenig abgesichert und vor allem diversifiziert haben, dass er bei Ausfall eines einzigen Investements dem vermeintlichen Totalbankrott gegenübersteht. (Gut, ob man bei ca. 30 Millionen jetzt vom Totalbankrott reden kann ist eine andere Frage.

Hätte Sie sich doch nur rechtzeitig von Jürgen Vogel beraten lassen. Aber halt, dass kann der ja auch nicht…

Pleitegeier über Bruchsal

Mit der International University Bruchsal ist nach berichten des Spiegel eine weitere Privat-Universität pleite. Das trifft mich auch persönlich etwas, weil ich eben an jener Uni im Jahr 2000 während meinem Wehrdienst den CCNA gemacht habe. (Klingt toll, ist aber nur ein Grundkurs für Netzwerk Schrauber. Geholfen hat es wenig, wie man an meinen Vista Netzwerk Problemen sehen kann.) Schon damals war die Universität stark defizitär und konnte sich nur mit grösseren Sponsoren aus der Industrie über Wasser halten. Das Sterben der privaten Schulen und Universitäten geht als weiter.

Wie gut, dass Hagen öffentlich-rechtlich ist 🙂

The Beatles: Rock Band

Als ich diesen (verdammt guten) Trailer zu The Beatles: Rock Band gesehen habe, dachte ich schon an einen neuen Kinofilm oder zumindest DVD und wäre Willens gewesen, alleine dafür das Wohnzimmer auf HD aufzurüsten. Hinter dem Trailer steckt leider nichts anderes, als die x-te Auflage der Open Source Variante von Frets on Fire. Fällt denen mit einer Beatles Lizenz und – wie man dem Cinematic Trailer entnehmen kann – durchaus begabten Grafikern nichts besseres ein, als eine langweilige Umsetzung eines alten und mittelmässigen Spielekonzepts?

(Ich merke gerade, dass Markus für solche Allerweltsbeiträge gar keine Kategorie hat, schade!)