Abgeordneter der Woche

ist dieses Mal Peter Danckert von der SPD.

Man kann ja über private Fernsehanstalten denken was man will, dass man allerdings die Übertragung der Tour de France durch Sat1 mit den Worten kommentiert:

Die Privaten können ja machen, was sie wollen. Und das tun sie offensichtlich gerade. Die Öffentlich-Rechtlichen haben dagegen eine besondere Verantwortung und eine Vorbildfunktion.

Vermutlich liest der Herr Danckert keine FAZ (oder er hat ein kurzes bzw. selektives Gedächtnis, was im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Politiker vermutlich Voraussetzung ist), weshalb ich gerne noch einmal ein paar Zeilen wiedergebe:

„Tiefgehende Schizophrenie“ nennt Doping-Aufklärer Werner Franke die Haltung der ARD gegenüber der Tour de France. Und er hat recht.

[..]

Es muß weh getan haben, daß auch nach einer Begegnung der Parteien vor Gericht Werner Franke immer noch ungestraft behaupten darf, die ARD-Sportberichterstattung klammere aktiv das Thema Doping aus.

Und vermutlich hat Herr Danckert vor dem Jahr 2007 noch nichts von Dopingfällen im Radsport gehört. Das gibt es alles erst seit dieser Tour de France.

Seit mindestens 10 Jahren werden Fahrer mit positiver Dopingprobe von der Tour ausgeschlossen,was die ARD nicht daran hinderte, die Tour immer mehr in den Fokus zu rücken (weg von den Dritten Programmen hin zur ARD, immer längere Berichterstattung).

Warum man gerade dieses Jahr den moralisch Empörten spielt, ist vermutlich nicht nur mir unklar.

Auch mit der Vorbildfunktion der Öffentlich-Rechtlichen ist es nicht soweit her. Sei es der Product-Placement-Skandal in den Vorabendserien, die Einflussnahme der INSM auf die Themen in diesen Serien, oder die Verkürzung der Politmagazine von 45 auf 30 Minuten mit gleichzeitiger Verschiebung auf einen ungünstigeren Sendeplatz.