Nein, ich werde nichts dazu schreiben, wie man mit 132 EUR pro Monat überleben kann, allerdings scheinen mir manche Kosten für Wirtschaftswissenschaftler doch etwas oberflächlich recherchiert zu sein.
[Edit: Die Studie findet sich auf immer weniger Servern, bin mal gespannt, wann die „überarbeitete“ Version herauskommt]
Blind herausgepickt:
- Chemnitz ist was den ÖPNV angeht sehr günstig. In anderen Städten bekommt man für 23 EUR kein Netzticket. In München (auch da wohnen ALG-II-Empfänger) kommt man ziemlich schnell auf 60 EUR pro Monat.
- Wer im Mai eine Preisermittlung durchführt, bekommt relativ günstige Preise für Obst und Gemüse ermittelt. Es soll Gerüchten zufolge allerdings auch Menschen geben, die in den Wintermonaten ALG-II bekommen.
- Den insgesamt 7 T-Shirts/Unterhemden, mit denen der Minimalfall auskommen soll, gestehen sie eine Haltbarkeit von 4 Monaten zu, was dann ca. 17 Wäschen entspricht. Die Ware, die ich bisher für die von den Wirtschaftswissenschaftlern ermittelten 2 EUR in der Hand halten durfte, bzw. am Körper tragen musste, halten keine 17 Wäschen durch.
- Ob das eine Handtuch, dass dem Minimalfall zugestanden wird, und das mit einem Einkaufspreis von 1 EUR ermittelt wurde, wirklich ein ganzes Jahr hält, wage ich zu bezweifeln.
- Ob die Bettwäsche (mehr als ein Satz gibt es nicht, man kann ja morgens waschen, das wird abends schon trocken sein) für 9 EUR 3 Jahre lang hält, …
Ich halte es durchaus für sinnvoll, Studien über die Möglichkeiten mit ALG-II auszukommen durchzuführen. Die jetzt veröffentlichte Studie halte ich allerdings – bei allen tollen genannten Quellenangeben – für ziemlich schlampig recherchiert.
Du bist also kein „KiK“ Kunde 🙂