Bei AFP darf ich zur Zeit lesen:
Die SPD-Abgeordnete Mechthild Rothe wies solche Argumente als „populistisch“ zurück. Schließlich habe die EU auch Katalysatoren und bleifreies Benzin vorgeschrieben, ohne dass von Bevormundung der Verbraucher die Rede gewesen sei.
Es geht, wer hätte es gedacht, um das Verbot von Glühbirnen, das ab diesem Jahr schrittweise umgesetzt werden soll. Doch halt, es ist ja gar kein Verbot, wie mich das Umweltbundesamt belehrt
Demgegenüber sieht die Regelung kein Verbot bestimmter Techniken vor. Vielmehr werden Anforderungen an die Effizienz der Produkte gestellt.
Produkte, die diese Anorderungen nicht erfüllen, die also weniger effizient sind, dürfen ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr „in Verkehr gebracht“ werden.
Das ist natürlich etwas völlig anderes als ein Verbot, man wird schliesslich weiterhin Glühbir.. ah nee, doch nicht. Immerhin muss ich meine bis dahin gekauften Glühlampen nicht zerstören, besitzen darf ich sie weiterhin.
Aber zurück zu Frau Rothe. Es ist völlig unfair und unter der Gürtellinie, ad personam zu argumentieren, aber bei einem Lebenslauf, zu dem jetzt 25 Jahre Mitgliedschaft im Europaparlament gehören, drängt es sich einfach auf. Dass Frau Rothe keine Bevormundung erkennen kann und sie als populistisch zurückweist, nehme ich ihr sogar ab. Dass ich es trotzdem bevormundend finde, wenn man mir vorschreibt, welche Arten von Beleuchtung ich benutzen darf und das ich die genannten Beispiele Katalysator und bleifreies Benzin für völlig ungeeignet halte, wird sie vermutlich nicht interessieren, schliesslich:
Auch die Industrie sitzt mit im Boot und erkennt die positiven Entwicklungschancen durch die Umstellung auf Energiesparlampen. Energieexpertin ROTHE betont: „Energieeffizienz fördert die technologische und wirtschaftliche Entwicklung und schafft zugleich zukunftsorientierte Arbeitsplätze – speziell auf regionaler und lokaler Ebene.“ Insbesondere Deutschland als Industrie- und Technologiestandort könne von dieser Entwicklung profitieren.
Inwieweit man durch Energiesparlampen zukunftsorientierte Arbeitsplätze auf lokaler Ebene schaffen kann, bleibt wohl ihr Geheimnis. Vielleicht sollte Frau Rothe mal schauen, wo die Energiesparlampen denn hergestellt werden. Aufgrund laxerer Umweltschutzbedingungen häufig nicht in Deutschland oder der EU.
Aber sei’s drum. Was mich an dem ganzen Theater um die Energiesparlampen am meisten stört (neben der Tatsache, dass ich EIB-Geräte im Wert von 1’500 EUR verschrotten kann, weil ESL nicht konventionell dimmbar sind) sind Aussagen wie diese von Frau Rothe
Energiesparlampen sind ein gutes Beispiel dafür, wie sich Klimaschutz und Verbraucherinteressen ergänzen und somit für eine zukunftsorientierte, nachhaltige und sozial gerechte Energiepolitik stehen
Der Verbraucher ist also so dumm, dass er seine Interessen nicht von alleine kennt und zu seinem Glück gezwungen werden muss. Energiesparlampen, der heilige Gral, den dummerweise nicht alle haben wollen und deswegen alle haben wollen müssen.
Was eine sozial gerechte Energiepolitik ist (billiger Strom für jedermann, steigende Stromtarife mit steigendem Einkommen) konnte mir bisher leider noch keiner erklären. Vielleicht findet sich ja ein Besucher bereit, mir das zu erklären.
Du Nörgeler !