zwei völlig verschiedene Dinge

0,01 Quadratmillimeter ist laut Wikipedia die Fläche des kleinsten, mit bloßen Auge sichtbaren Partikels.

Und es ist ausserdem die Einheit, in der der Verbrauch meines Autos angegeben wird, wenn man denn (wie man das in der Schule gelernt hat), kürzt.

Aus Litern werden 0,001 m3 und aus 100 Kilometer werden 100’000 m. Das ergibt dann 10-8 m2 bzw. 0,01 mm2.

Wenn man sich den Wirbel um Zollangaben in der Werbung (Monitore, Fernseher) anschaut, dann winkt da eine tolle neue Abmahnquelle.

Wobei die Leute vermutlich eher verwirrt schauen, wenn ihnen der Verkäufer erklärt, dass ihr neuer Wagen – laut dem europäischen Messverfahren gemäß Richtlinie 80/1268/EWG in der gültigen Fassung – einen Verbrauch von nur 45 Quadratmikrometern hat und dass dieser Wert je nach Fahrweise um bis zu 30 Quadratmikrometer nach oben abweichen kann.

Now for something completely different

nach all der schweren politischen Kost der letzten Tage wäre jetzt mal wieder Zeit für etwas kurzweiliges.

Zum Beispiel mein kantonales Steueramt. Nach 19 Monaten, in denen sie mich immer wieder mit Belegnachforderungen, Nachweisen und sonstigen Fragen genervt haben, wurde mir jetzt mitgeteilt, dass alles vergeblich war. Kein einziger Nachweis wurde anerkannt, nichts hatte Auswirkungen auf meine Steuerlast (das hätte ihnen auch schon letzten Februar auffallen können, so weit ich das sehe, war alles danach für die Entscheidungsfindung eigentlich unnötig).

Allerdings ist ihnen aufgefallen, dass mit der Quellensteuerberechnung irgendwas nicht gestimmt hat und ich deswegen für 3’200 CHF Pensionskassenzahlungen noch Steuern nachzuentrichten habe.

Wie konnte ich nur auf die Idee kommen, dass sich die Steuerbehörden der Schweiz so sehr von den deutschen Steuerbehörden unterscheiden? Die werden doch vermutlich in irgendeinem unterirdischen Labyrinth gezüchtet und dann weltweit an einzelne Länder verkauft.

np: Scala & Kolacny Brothers – hungriges Herz

Artikel 70 III Thüringer Landesverfassung

Nur für all diejenigen, die sich gefragt haben, wer denn Ministerpräsident in Thüringen werden könnte, wenn die SPD weder mit der CDU (wegen Althaus) noch mit der Linken (weil man bei denen nicht Juniorpartner sein will) koaliert.

Artikel 70 III Thüringer Landesverfassung

Der Ministerpräsident wird vom Landtag mit der Mehrheit seiner Mitglieder ohne Aussprache in geheimer Abstimmung gewählt. Erhält im ersten Wahlgang niemand diese Mehrheit, so findet ein neuer Wahlgang statt. Kommt die Wahl auch im zweiten Wahlgang nicht zustande, so ist gewählt, wer in einem weiteren Wahlgang die meisten Stimmen erhält.

Und jetzt noch schnell die Sitzverteilung nach der vorgestrigen Wahl:

CDU        30
Die Linke  27
SPD        18
FDP         7
Grüne       6

Wenn man davon ausgeht, dass Herr Althaus wohl nicht alle Stimmen von CDU und FDP erhält, wenn er sich ohne Koalitionspartner zur Wahl stellt, reichen Herrn Ramelow für das Amt des Ministerpräsidenten ein Drittel der Stimmen von SPD und Grünen, um Ministerpräsident zu werden.

Wer jetzt einwendet, dass die CDU in der Not wohl geschlossen hinter Dieter Althaus stehen wird sollte erstens einen Blick nach Schleswig-Holstein und Hessen werfen (auch wenn’s da eher Abgeordnete der politischen Konkurrenz waren) und sich zweitens überlegen, ob denn wirklich alle CDU-Abgeordneten im thüringischen Landtag ein Interesse daran haben, dass Althaus weitermacht (was, wenn man diversen Berichten glauben darf durchaus zweifelhaft ist).

[Gewagte Theorie]

Zuerst wird Althaus abgeschossen, indem er nicht alle CDU-Stimmen bekommt und dadurch Ramelow zum Ministerpräsidenten gewählt wird. Althaus tritt zurück, Schwarz und Rot haben sich wieder lieb und wählen über einen konstruktives Misstrauensvotum (gemäß Artikel 73 der thüringischen Verfassung) Frau Lieberknecht zur neuen Ministerpräsidentin.

[/gewagte Theorie]

Binnen-I

Ja, ich gebe es zu, ich hasse das Binnen-I. Wenn man es allerdings benutzt, sollte man es schon richtig machen.

Die Kurklinik, in der ich 3 der letzten 4 Wochen verbracht habe, hat mich immer mit

sehr geehrte Patient(In)

angesprochen.

Liebe AKG Kinderklink,

wenn ihr schon munter alles mischt, dann hätte ich wenigstens ein

sehr geehrte(r) Patient(In)

erwartet. Spätestens da stolpert dann jeder drüber.

Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, als Frau angesprochen zu werden, in der Steuererklärung meiner Angetrauten bin ich seit Jahren die Ehefrau (getrennte Veranlagung, falls jemand grübelt).

Ach so, ich war nicht Patient in einer Kinderklinik, falls darüber jemand gegrübelt hat, ich war Begleitperson.

Sicherheit und Freiheit

Unwichtiges am Rande: Herr Schäuble liest auf dem aktuellen Wahlplakat der CDU, welches vor ein paar Wochen fotografiert und heute publiziert wurde sehr interessiert, konzentriert und leicht besorgt ob der nationalen Sicherheit… in der New York Times vom 7.11.2006.

(Beweisstück A, Beweisstück B)