es gibt ja ein altes Sprichwort:
Wenn eine Tür sich schliesst, dann öffnet sich eine andere
Ich möchte erweitern auf
Wenn ein Steuerschlupfloch geschlossen wird, dann öffnen sich zwei andere.
In Deutschland gibt es mittlerweile einen riesigen Dienstleistungssektor, der sich ausschliesslich damt befasst, wie die zu betreuende Klientel Steuern sparen kann. Da sind politisch gewollte (Container-Leasing, Filmförderung, Abschreibung bei denkmalgeschützten Gebäuden) und ungewollte dabei, die dann von den jeweilig Regierenden schnell geschlossen werden, oder garnicht.
Zero-Bonds waren mal steuerfrei, weil man ja keine Zinsen bekommt und die Steigerung des Anleihewerts nach einem Jahr Haltefrist steuerfrei war. Nicht vorsteuerabzugsberechtigte Unternehmen (z.B. Banken und Versicherungen) schleusen z.B. ihre Computer durch Behindertenwerkstätten, weil dann nur 7% Umsatzsteuer fällig werden und die Behindertenwerkstätte die 19% Vorsteuer zurückbekommt …
Die neueste Idee im Bereich der Ökosteuer besticht durch ihre Schlichtheit. Das produzierende Gewerbe hat zahlreiche Ausnahmeregelungen, was die Bezahlung der Ökosteuer angeht. Hotels fallen aber ebensowenig unter produzierendes Gewerbe wie beispielsweise Bürotürme. Irgendjemand ist auf die Idee gekommen, dass man das ja ändern könnte. Die firmeneigene Heizung/Klimaanlage wurde in eine Gesellschaft ausgelagert, die sich nur um die Energieproduktion kümmert. Die neue GmbH kauft Strom/Heizöl und verrechnet dem vorherigen Eigner dann die Wärme bzw. Kühlleistung. Und schon kommt auch ein Hotel oder ein grosses Bürogebäude in den Genuss niedrigerer Sätze bei der Ökosteuer.
Diese Lücke soll jetzt geschlossen werden, aber ich bin mir sicher, bei dem handwerklichen Geschick, das die jeweiligen Regierungen in den letzten 12 Jahren an den Tag gelegt haben, reissen sie damit mindestens zwei neue Löcher auf, die nur darauf warten, von findigen Steuerberatern gefunden zu werden.