Musik mit der Soundbridge Home

Schon ganz lange auf meiner Wunschliste stand ein Streaming-Client, mit dem ich in der Küche sowohl Internetradio hören, als auch auf meine MP3-Sammlung auf dem Rechner im Keller zugreifen kann (schliesslich will ich die annähernd 1000 CD nicht umsonst gerippt haben).

Vor Jahren gab es nur einen Hersteller, mittlerweile findet man Streaming-Clients wie Sand am Meer und scheinbar ist für jeden was dabei. Terratec, Logitech, Roku/Pinnacle, Netgear aber auch „etablierte“ Hersteller der Unterhaltungselektroniksparte wie Sony und Philips findet man mittlerweile.

Sony flog gleich am Anfang wegen der Produktpolitik von SonyBMG aus dem Rennen (wer kopiergeschützte CD mit Rootkit verkauft, die sich nicht auf Streaming-Clients kopieren und abspielen lassen darf sich nicht wundern, wenn man auf andere Hersteller zurückgreift. Wer weiss, was den wahren Gralshütern der Verwertungsrechte da alles eingefallen ist).

Nach und nach flogen dann die anderen Hersteller raus und es blieb als kostengünstiges Einstiegsmodell die Soundbridge Home von Roku übrig, die in Europa in Lizenz von Pinnacle vertrieben wird.

Installation

Da ich mich vorher ein wenig eingelesen hatte, war die Installation ziemlich schnell erledigt, man muss sich eigentlich nur an einige Besonderheiten gewöhnen:

  1. Die Soundbridge Home hat keinen RJ-45 Anschluss, funktioniert also nur mit WLAN. Wer sich vor Elektrosmog fürchtet, muss auf den grossen Bruder die Soundbridge (ohne Home) zurückgreifen.
  2. Die Soundbridge kann im Auslieferungszustand nicht unbedigt WPA (kommt auf den Firmware-Stand an), weshalb man am Anfang am besten die WLAN-Verschlüsselung ausstellt und die Soundbridge nach Hause telefonieren lässt, um die benötigten Updates zu holen. Wenn das erledigt ist, kann man WPA wieder aktivieren und in der Soundbridge den Schlüssel eintragen.
  3. Die Soundbridge hat keinen echten Netzschalter. Bevor man sie über eine (Funk-)Steckdose ausschaltet, sollte man das Gerät beim ersten Mal über die Fernbedienung ausschalten, weil der WPA-Schlüssel sonst nicht gespeichert wird.
  4. Wenn im eigenen Netz ein DHCP-Server läuft (bspw. auf dem Router wie der Fritzbox), holt sich die Soundbridge automatisch eine passende IP-Adresse ab, ansonsten scheint die Zuweisung ein wenig hakelig zu sein. Aber wer hat schon keinen DHCP-Server laufen?
  5. Den Slot an der Soundbridge vergisst man am besten, ich habe keine Ahnung, was der da soll 🙂

Damit hat man die erste Klippe umschifft und die Soundbridge steht als vollwertiges Internetradio zur Verfügung.

Internetradio

Am besten stellt man die max. 18 Sender über die Web-Oberfläche ein, da genügt ein einfaches reinkopieren der Streaming-Adresse, bei SWR3 ist das bspw. http://www.swr3.de/stream1.m3u

Wer nach Sendern sucht, wird bei http://www.radioroku.com/ fündig, dort sind momentan über 6’000 Sender gelistet, die einen kompatiblen Stream anbieten, sei es der Deutschlandfunk, oder etwas gewöhnungsbedürftigere Sender wie 24/7 Polka Heaven.

Wenn man alles wie gewünscht eingestellt hat, ist es so unkompliziert wie „normales“ Radio. Station wählen und hören. Je nach Sender reisst der Stream oft (diverse Indie-Radios) bis gar nicht (DLF, SWR) ab. Das liegt aber nicht an der Soundbridge sondern am bereitstellenden Sender.

Streaming-Server

Als Server stehen ganz unterschiedliche Konzepte zur Verfügung. Das reicht von käuflich zu erwerbenden wie dem TwonkyMedia, über den Windows Media Server, der im WMP 11 integriert ist und endet in der riesigen Anzahl der OpenSource-Server wie Firefly und SlimServer.

Rausgepickt habe ich mir den Firefly-Server, weil der von Roku empfohlen wird, er OGG-Dateien abspielen kann und weil er mit der Menge an MP3 recht gut zurechtkommt. Momentan läuft er auf einem alten Laptop im Keller, das wird sich hoffentlich bald ändern, wenn ich mir ein NAS zulege, auf dem Firefly betrieben werden kann.

Da ich mit den Playlisten anfänglich einige Schwierigkeiten hatte, hier der ultimative Tip, den ich in einem Soundbrige-Forum gefunden habe:

Playlisten mit Umlauten müssen UTF-8 codiert sein, sonst werden Titel mit Umlauten nicht abgespielt (was bei Hörbüchern extrem doof ist).

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