Jusos, Logik und Statistik

Eine immer wieder lesenswerte Seite ist das Blog der Landes-SPD Baden-Württemberg.

Heute findet sich dort unter dem Titel „Stromlücke ist an Überproduktion verstorben“ ein Beitrag der stellvertrenden Juso-Vorsitzenden Baden-Württembergs.

Nun belegen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, dass Deutschland mit 9 Millionen Kilowattstunden den höchsten Produktionsüberschuss in seiner Geschichte an Strom erzielt hat. Kurz: Es wurden 6,7 Prozent mehr Strom erzeugt als verbraucht. [..] Würde man eine ausgeglichene Bilanz erreichen wollen, könnte man sechs weitere Atommeiler sofort vom Netz nehmen, ohne, dass eine einzige Kilowattstunde fehlen würde.

Ja, genau. Und wenn ich meinen linken Fuss in kochendes Wasser stelle und den rechten Fuss in Trockeneis, habe ich die gemütliche Durchschnittstemperatur von 22° C. Warum jammern.

Viel interessanter als die Menge der Überproduktion wäre die Dauer der Überproduktion. Es gibt im Sommer durchaus windstille Nächte, im Winter Zeiten fast leerer Flußläufe, …

Es kann ja durchaus sein, dass wir in Deutschland generell eine Überproduktion an Strom haben, aber mit den obigen Zahlen kann man das nicht belegen.

Man könnte sich beispielsweise die Strombörse in Leipzig als Ausgangspunkt nehmen und sich die Strompreise grafisch anzeigen lassen. Da findet man dann grosse Preisunterschiede. Zum Beispiel im 2-Tageschart vom 20.07.2010. Gestern Nachmittag kostete die MWh durchschnittlich 35 €, Heute Nacht waren es 55 €. Es gibt auch grössere Schwankungen. Letztes Jahr im Dezember musste man pro MWh fast 25 € bezahlen, damit man seinen Strom jemandem überlassen durfte, im Oktober gab es Zeiten, in denen man pro MWh über 75 € bekommen hat.

Damit hätte man zwar auch keinen lupenreinen Nachweis, aber man hätte zumindest mal ein Indiz mit dem man weiterarbeiten kann.

 

np: Santana – put your lights on

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