Kalenderblatt 07.02.06

Vor 60 Jahren startete der DIAS, der Drahtfunk im amerikanischen Sektor. Das Radio kam aus der Telefonbuchse. Bevor jetzt die Leute von der GEZ feuchte Augen bekommen und im Geiste schon neue Milliönchen zählen:
Man brauchte dazu immer noch einen Radio, der Telefonanschluss allein reichte nicht.

Vor 369 Jahren platzte in den Niederlanden die Tulpenzwiebelblase, und aus einem Gewächs, dass zuvor zu horrenden Preisen gehandelt wurde, wurde wieder ein normaler Gegenstand, den man in die Erde steckt. Auf dem Höhepunkt dieser Spekulationsblase, die annähernd ein Jahrzehnt hielt, lag der Preis für verschiedene Zwiebeln über dem Jahreseinkommen eines Handwerkers.

Vor 14 Jahren wurde der Vertrag von Maastricht unterzeichnet, den manche europäischen Völker selbst in Abstimmungen ratifizieren konnten, während man andere Völker für unfähig hielt, das komplizierte Werk zu verstehen. Deswegen gibt es unter anderem auch noch dänische und schwedische Kronen, sowie das britische Pfund (ausgerechnet die Länder, in denen ich Urlaub mache).

Aktien-Spam funktioniert leider :-(

Ich wollte es ja eigentlich nicht glauben, genausowenig, wie ich glauben wollte, dass wirklich jemand auf die Penisverlängerungs-Emails antwortet, oder Viagra-Kapseln bei Leuten kauft, die ihm SPAM schicken. Aber bei der letzten SPAM die angekommen ist, habe ich mir mal den Spass erlaubt, dass ganze zu verifizieren.

Zur Erklärung für Menschen, die ihre SPAMS ungelesen löschen:

Man kauft sich Aktien einer kleinen Firma, die vor sich hindümpelt. Dann versendet man millionenfach Emails an Leute, in denen man genau diese Aktie empfiehlt. Einige fangen an die Aktie zu kaufen und der Wert steigt. Diejenigen, die die SPAM gelesen haben und nur einen Tick zu misstrauisch waren um gleich zu kaufen, sehen den steigenden Kurs und kaufen ebenfalls. Der Kurs der Aktie steigt und der SPAMMER kann seine Aktien für den doppelten bis dreifachen Wert verkaufen.

Irgendwann möchten dann die Aktienkäufer ihre Gewinne realisieren und stellen fest, dass es keine Käufer gibt. Der Kurs fällt ins Bodenlose, weil die Verkaufsorders natürlich viel zu zahlreich sind. Dem SPAMMER macht das nichts, der hat zu diesem Zeitpunkt schon längst verkauft und sucht sich die nächste Aktie aus, die er pushen kann.
Besonders auffällig und typisch für bespammte Aktien ist das gehandelte Volumen, das im gesamten Januar unterhalb von 15’000 Stück pro Tag lag und am 06. Februar sprunghaft auf 90’000 anstieg, dem 6-fachen des bisherigen Spitzenwertes.
Ebenfalls interessant ist der Schlusskurs vom 02. Februar (3 Dollar) und dem Eröffnungskurs am 06. Februar (5 Dollar). Da haben sich vermutlich übers Wochenende ziemlich viele Kauforders bei den Brokern angesammelt. Die Volumina der Einzeltransaktionen liegen sehr niedrig (Meridian bei 200 Aktien), was darauf schliessen lässt, dass wirklich viele Privatanleger mit eher kleinerem Geldbeutel die Aktie gekauft haben.

Javascript auf den Webseiten von BMW

BMW möchte die renitenten JavaScript-Verweigerer lieber nicht auf seine Webseiten lassen. Wer weiss, ob solche Menschen, nicht etwa völlig überhöhte Anforderungen an die Sicherheit stellen, die sich nicht in Einklang mit der BMW-Philosophie bringen lassen, die ja heisst:

Freude am Fahren und nicht Freude am Denken oder Freude an der Sicherheit

Dass man damit auch all jene aussperrt, die auf barrierefreie Webseiten angewiesen sind, nimmt man bewusst in Kauf, als Blinder kommt man als BMW-Kunde sowieso nicht in Betracht. Natürlich steht es BMW völlig frei, folgendes zu zeigen, wenn man mit deaktiviertem Java-Script auf ihre Seite kommt:

Barrierefreiheit Fehlanzeige

Sie sollten sich dann allerdings nicht wundern, wenn die Reaktion der Kunden so ausfällt:

Liebe BMW-Manager

Auf Ihrer Webseite werden Browser mit deaktiviertem JavaScript ausgesperrt. Um in den vollen Genuss meines Geldes zu kommen, müssen auf Ihrer Webseite auch Browser mit ausgeschaltetem JavaScript sinnvolle Ergebnisse angezeigt bekommen. Die notwendigen Einstellungen nehmen Sie bitte wie folgt vor:

Suchen Sie sich eine vernünftige Web-Agentur

Kleine Flaggenkunde

Nachdem es ja schon mit dem Unterscheiden der dänischen von der schweizerischen Flagge Probleme gibt, haben die aufgebrachten Menschen im Iran jetzt Schwierigkeiten mit den Ländergrenzen. Von daher einige Worte der Klärung:

Österreich und Deutschland waren nur von 1938 bis 1945 ein Staatsgebiet. Der angeschlossene Teil hiess damals Ostmark. Auch der Teil Deutschlands, den wir 1990 angeschlossen haben, hatte eine Ostmark, womit die Gemeinsamkeiten aber dann auch schon erschöpft wären. Österreich ist ein souveränes Land.
Wenn man in irgendeinem Land der Welt vor einer österreichischen Vertretung eine deutsche Flagge verbrennt, wird es vermutlich die Hälfte aller Botschaftsangehörigen nach draussen ziehen, dem unwiderstehlichen Drang folgend, sich mit den Verbrennern gegen die Piefkes zu fraternisieren. Das bringt so nichts.

Und bitte, bitte verbrennt vor den österreichischen Botschaften keine libanesischen Flaggen (die haben eine Zeder in der Mitte), polnische (die haben oben nix rotes), indonesische (die haben unten nix rotes),monegassische (die haben wie die Indonesier unten nix rotes und die Flagge ist gestauchter), peruanische (da ist das ganze um 90° gedreht), ungarische (da ist der untere Streifen grün), luxemburgische (da ist der untere Streifen blau) oder gar jemenitische (da ist der untere Streifen schwarz).

Die einzig legitime österreichische Flagge, die vor österreichischen Auslandsvertetungen zu verbrennen sich lohnt, sieht aus wie diese da:

flagge

Danke, auch im Namen aller oben aufgezählten Länder.

GEZ-Gebührenpflicht für Laptops

Im Interview bei Spiegel-online versucht der Leiter der Abteilung „Recht und Personal“ zwar abzuwiegeln, was die Gebührenpflicht von neuartigen Geräten AKA Computer und UMTS-Mobiltelefonen angeht, allerdings windet er sich bei gewerblichen Nutzern raus:

Alle neuartigen Geräte sind immer dann gebührenfrei, wenn es zumindest ein entsprechendes herkömmliches Rundfunkempfangsgerät gibt. Das ist ja auch der Regelfall in den Betrieben. Die können dann so viele fernsehtaugliche Rechner haben, wie sie wollen, ohne dafür Gebühren zahlen zu müssen. Nur wenn der Betrieb keinen herkömmlichen Fernseher hat, dann muss für einen Rechner gezahlt werden und die anderen auf dem Betriebsgrundstück sind wiederum gebührenfrei.

Wenn man sich anschaut, wie die GEZ bei Firmen-PKW mit installierten Autoradios umgeht

Unser Unternehmen hat mehrere Fahrzeuge mit Rundfunkgeräten. Wieviele Geräte müssen angemeldet werden?
Jedes Rundfunkgerät in einem gewerblich genutzten Kraftfahrzeug ist einzeln anmelde- und gebührenpflichtig.

dann darf man gespannt sein, wie sie sich bei noch mobileren Geräten wie Laptops und UMTS-Mobiltelefonen verhält.

Eine Email an die GEZ ist raus, falls ich eine Antwort bekommen, stelle ich sie hier rein.