Landtagswahl in Baden-Württemberg: Geteiltes Leid ist halbes Leid :-)

Nachdem sich die Sozialdemokraten trotz ihres bisher schlechtesten Wahlergebnisses in Baden-Württemberg freuen wie die Schneekönige, starte ich den Versuch, ein wenig Wasser in den Wein zu schütten. Bei wahlatlas.net bin ich über folgende Grafik gestolpert:

In 37 von 70 Wahlkreisen liegen die Grünen vor der SPD.

(Ja, ich weiss, dass auch die FDP ihr schlechtestes Ergebnis in Baden-Württemberg eingefahren hat).

Landtagswahl in Baden-Württemberg: Service der Landeswahlleiterin

Da man beim baden-württembergischen Landtagswahlrecht nicht unbedingt auf einen Blick sieht, wer denn neben den Direktmandaten alles in den Landtag kommt und weil das Fernsehen vermutlich nicht direkt darauf eingehen wird, welcher Kandidat welcher Partei es denn geschafft hat, veröffentlicht die Landeswahlleiterin als Service die Ergebnisse der einzelnen Wahlkreise nach Eingang der Ergebnisse auf:

http://www.statistik-bw.de/Wahlen/Landtagswahl_2011/Kreise.csv

Wer nicht selbst rechnen will, findet hier:

http://www.statistik-bw.de/Wahlen/Landtagswahl_2011/Gew.asp

nach Auszählung aller Wahlkreise die gewählten Kandidaten der einzelnen Parteien.

Landtagswahl in Baden-Württemberg: allerletzte Prognose vor der Wahl

Von FORSA kommt die allerletzte Wahlprognose vor der Wahl, mit einer Bestätigung des Trends, der grün/rot wieder vor schwarz/gelb sieht.

Aufgrund des baden-württembergischen Landtags-Wahlrechts könnte dabei folgende Sitzverteilung herauskommen:

Genau so gut könnte allerdings auch die SPD bei exakt gleicher Stimmenzahl bis zu 3 Sitze mehr bekommen als die Grünen.

Aufgabe für das mündliche Abitur in Gemeinschaftskunde:

Skizzieren Sie eine mögliche Stimmverteilung, bei der die eine Partei bei exakt gleicher Stimmenzahl 3 Sitze mehr bekommt als die andere.

Antworten werden in den Kommentaren gerne entgegengenommen 🙂

Landtagswahl Baden-Württemberg: letzte Sonntagsfrage vor der Wahl

Das da oben ist der Mix aus 2 Umfragen zur Landtagswahl in Baden-Württemberg. Die Prognosen von infratest dimap (für die ARD) und der Forschungsgruppe Wahlen (fürs ZDF) liegen pro Partei um maximal 1% auseinander. Die Linke schafft es in beiden Prognosen nicht, in den Landtag einzuziehen.

Befragt wurden insgesamt 2’000 Baden-Württemberger zwischen dem 14.03.2011 und 17.03.2011 unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe in Japan.

Die Grünen liegen wieder vor der SPD. Wer hätte je gedacht, dass ein Erdbeben in Japan unter Umständen darüber entscheidet, wer im 9’000 Kilometer entfernten Stuttgart Ministerpräsident wird.

Landtagswahl Baden-Württemberg: Die lange Wahlnacht für die Kandidaten abseits der CDU

Das baden-württembergische Wahlrecht ist für den Wähler nicht so kompliziert 1 , allerdings entscheidet sich erst relativ spät, wer denn für die Parteien abseits der CDU in den Landtag einzieht.

Die Landeswahlleiterin braucht ein vorläufiges Endergebnis, um die erste Verteilung auf Landesebene vornehmen zu können.

Wenn man die aktuelle Prognose nimmt (CDU 39%, SPD 24%, Grüne 20%, FDP 7%, Linke 5%), ergibt das 50 Sitze für die CDU, 30 Sitze für die SPD, 25 Sitze für die Grünen, 9 Sitze für die FDP und 6 Sitze für die Linken.

Nehmen wir mal die Grünen für die weitere Betrachtung.

25 Sitze müssen auf die einzelnen Regierungspräsidien2 verteilt werden. Hierbei kommt es darauf an, wieviele Stimmen die Grünen in den jeweiligen RP geholt haben.

Nehmen wir der Einfachheit halber an, dass die ungefähre Verteilung so ist, wie bei der letzten Landtagswahl 2006.

Damals holten die Grünen landesweit insgesamt 462’889 Stimmen. 21,95% davon im RP Freiburg, 22,00% im RP Tübingen, 35,71% im RP Stuttgart und 20,34% im RP Karlsruhe. Darauf ergibt sich für die Verteilung von 25 Sitzen dann, dass die Grünen im RP Freiburg 5 Sitze, im RP Tübingen 6 Sitze, im RP Stuttgart 9 Sitze und im RP Karlsruhe ebenfalls 5 Sitze bekommen.

Nehmen wir das RP Tübingen und ebenfalls der Einfachheit halber an, dass die Stimmenverteilung innerhalb der Wahlkreise ähnlich ist, wie beim letzten Mal. Das würde dann bedeuten, dass aus den Wahlkreisen Tübingen, Ulm, Biberach, Reutlingen, Bodensee und Ravensburg der Grünen-Kandidat3 in den Landtag einzieht.

Der MdL , den die Grünen im RP Tübingen mehr stellen dürfen, als die Grünen im RP Freiburg beruhte 2006  auf einem Stimmenmehr von 221 Stimmen (101’834 zu 101’613). Da kann relativ schnell was kippen und der Grünen-Sitz rutscht vom Wahlkreis Ravensburg (RP Tübingen) zum Wahlkreis  Lörrach (RP Freiburg).

Da die CDU im RP Freiburg ziemlich sicher Überhangmandate erringen wird, könnte schon eine kleine Verschiebung dafür sorgen, dass die Grünen (bei gleicher Stimmenzahl im Land) einen MdL weniger im Landtag sitzen haben, denn die Grünen-Kandidatin des Wahlkreises Lörrach ist schon über das Ausgleichsmandat in den Landtag eingezogen.

  1. das habe ich, glaube ich hier und da schon erwähnt []
  2. Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Tübingen []
  3. neben dem obligatorischen CDU-Kandidat []