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Im Spiegel zu lesen:

Lediglich vier Prozent von mehr als 100.000 im Herbst befragten Personen gaben an, sich regelmäßig in einem Blog aufzuhalten. Selbst als Blogger aktiv sind dagegen zwölf Prozent der befragten Nutzer.

Auf drei die schreiben kommt also nur einer der liest.
Für dieses blog können wir einen der schreibt und keinen der liest abziehen.

Haftung für Kommentare

Bei heise und Spiegel zu lesen:

Das Hamburger Landgericht hat eine einstweilige Verfügung bestätigt, nach der es heise online verboten ist, Forenbeiträge zu verbreiten, in denen dazu aufgerufen wird, durch den massenhaften Download eines Programms den Server-Betrieb eines Unternehmens zu stören. Die Kammer erklärte, sie sei überzeugt, dass der Verlag allein durch die Verbreitung auch ohne Kenntnis für die im Forum geäußerten Inhalte haftbar zu machen sei. Er könne schließlich die Texte vorher automatisch oder manuell prüfen.

Es ist natürlich vielen ein Dorn im Auge, dass man sich in diesen Zeiten noch einfach so äussern kann, wo doch sowohl der fundamentalistische Islamist als auch der kriminelle Raubkopierer an den Grundpfeilern der freiheitlich demokratischen Grundordnung sägt, und dabei von Neonazis und Kinderschändern tatkräftig unterstützt werden. Saddam und Gomera hätten wir, würden nicht verantwortungsvolle Innenminister die Redaktionsräume von Zeitungen durchsuchen lassen oder Richter blind Durchsuchungsbeschlüsse von Staatsanwäten durchwinken.

Warum nicht gleich 8 Jahre?

Momentan findet eine Diskussion um die Verlängerung der Wahlperiode statt. Herr Lammert, seines Zeichens Bundestagspräsident meint der Welt gegenüber verlautbaren zu müssen:

„Die vierjährige Legislaturperiode erweist sich insbesondere für komplexe Gesetzesvorhaben als zu kurz, nicht zuletzt, weil die Wahlkämpfe ja schon ein Jahr ihre Schatten vorauswerfen“

Man darf sich dir Frage stellen, wer denn den Wahlkampf einläutet.
Selbstkritik bei Politikern, zumal man sie ja eher selten zu hören bekommt, ist ja nichts schlechtes, allerdings stellt sich die Frage, ob es zu einer Beruhigung führt, weil ja auch die einzelnen Landtagswahlen die Bundespolitik erheblich in Wallung bringen können, wie man zuletzt an Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen gesehen hat.
Etwas positives kann ich dem ganzen aber vielleicht doch abringen:

FDP und Grüne sind für eine längere Wahlperiode, wenn der Bürger etwa durch Volksbegehren stärker beteiligt werde.

Nachtschicht

Von Douglas Adams stammt folgendes Zitat, dem ich mich im Namen aller Projektteilnehmer bedingungslos anschliesse

I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

Dinge, die man tagsüber in seiner Firma nie bewusst wahrnimmt – wie zum Beispiel den anspringenden Kühlschrank – werden zu einem Ereignis, während man sich verzweifelt das Hirn zermartert, warum in der Trefferliste ein Ergebnis steht, das so in der Ursprungstabelle gar nicht vorkommt.
Man ist gewillt all seinen Bekannten und Freunden Emails zu schreiben um herauszustellen, dass man sehr wohl noch in der Lage ist, die Nacht zu durchwachen und zwar nicht nur wie früher – mit dem Kopf in der Bassbox der Disco hängend – sondern produktiv arbeitend.
Dann denkt man sich, dass das ja eigentlich kindisch ist, es einem sowieso keiner glaubt (das merkt man an so Fragen wie „Wie kann man denn zeitversetzt Emails versenden“ oder „Du musst Deine Systemuhr umstellen, die stimmt nicht“).

Was mich erstaunt

an diesem Bericht im focus:

Zur Kontrolle von Steuererklärungen haben die Finanzämter die seit April mögliche Kontenabfrage bei den Banken bereits in mehr als 7000 Fällen genutzt. In den kommenden Monaten wolle man die Kontrollen auf eine Zahl „im vierstelligen Bereich täglich“ erhöhen. Der Beschluss zum künftigen Mengengerüst solle im Dezember ergehen.

ist die Tatsache, dass es im allgemeinen doch sinnvoller ist, man machte die Anzahl der Abfragen an der Anzahl der Verdachtsfälle fest, statt einfach mal ein paar Zahlen in den Raum zu werfen?

Gut, es gibt ja auch Städte, die in der Haushaltsplanung schon den Betrag stehen haben, den sie durch Falschparker und Zu-Schnell-Fahrer im nächsten Jahr einnehmen werden.